Kleve Ein halbes Jahrhundert – das KAG feiert

Kleve · Mit einem großen Festakt zelebrierte das Konrad-Adenauer-Gymnasium in Kellen am Freitag das 50-jährige Bestehen. Bürgermeisterin Northing und die Bezirksregierung gratulierten. Die Vorfreude auf das neue Gebäude ist groß.

 Die KAG-Big-Band ist eines der musikalischen Aushängeschilder der Schule und durfte beim Festakt natürlich nicht fehlen. Auch die Konga Quings erhielten viel Applaus.

Die KAG-Big-Band ist eines der musikalischen Aushängeschilder der Schule und durfte beim Festakt natürlich nicht fehlen. Auch die Konga Quings erhielten viel Applaus.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Mit auf eine Zeitreise durch ein halbes Jahrhundert deutscher Geschichte nahmen die Schüler und Lehrer des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG) ihre Gäste beim großen Jubiläumsakt. Die Lehrerinnen Silke Eicher und Judith Kessler hatten zur Feier des 50-jährigen Bestehens eine Diashow vorbereitet, die 1969, im Gründungsjahrs der Schule, startete. Von der ersten Mondlandung, über die Neue Ostpolitik, die Terrorwelle und die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 ging es bis zu den Rolling Stones und den Beatles, später dann vom Turnschuh-Minister Joschka Fischer über den Kalten Krieg bis zur Wiedervereinigung.

Erste Gratulantin war die Klever Bürgermeisterin Sonja Northing. Sie empfindet die Namenswahl, so ließ sie die Festtags-Gäste wissen, als richtig. „Adenauer war schließlich der erste demokratisch gewählte Bundeskanzler Deutschlands.“ Andererseits könnten die Verantwortlichen damals doch einen Fehler gemacht haben, meinte die Bürgermeisterin. „Konrad schreibt man eigentlich mit C, ich habe auf Wikipedia nachgeschaut“, sagte Northing. Das KAG werde ihr „immer gut in Erinnerung bleiben“, habe sie dort doch ihren ersten offiziellen Termin als Bürgermeisterin wahrgenommen. Northing erinnerte an die Flüchtlingswelle 2015. „Die Unterbringung in der Turnhalle hat toll geklappt. Die Flüchtlinge sind hier Menschen voller Toleranz und Hilfsbereitschaft begegnet“, sagte Northing. Das Gymnasium zeichne sich unter anderem durch sein Austauschprogramm und das musikalische Engagement seiner Schüler aus. „Ohne die Big Band und die Konga Quings geht musikalisch in Kleve nichts“, betonte Northing. Auch der Einsatz von Schülern und Lehrern für den Klimaschutz sei vorbildlich. Die Entscheidung, für das KAG ein neues Gebäude zu errichten, sei richtig gewesen. „2024 wird der Einzug sein“, sagte die Bürgermeisterin.

Deysi Espinuoza aus El Salvador äußerte in ihrer Ansprache ihren „tiefen Dank“ für das Engagement des KAGs in ihrem Land. Besonders dem Lehrer Bruno Janßen, der sich schon seit vielen Jahren für die Partnerschaft zwischen der Schule und Nueva Esperanza einsetzt, sei sie sehr verbunden.

Viel Lob für das Kellener Gymnasium im Gepäck hatte Anke Domrose von der Bezirksregierung Düsseldorf. Das KAG sei immer eine Schule gewesen, „die Reformen geliebt hat“, sagte sie. Lehrer und Schüler seien „gegen alle Kritik und Zweifel neue Wege gegangen.“ Dabei sei das KAG „nicht das hässliche Entlein, sondern immer innovativ, kreativ und verhaltensoriginiell in der ein oder anderen Angelegenheit“ gewesen. Auch der Klever Politik machte die Dezernentin Komplimente. Sie habe das KAG mit Weitblick behandelt und ihm mit dem beschlossenen Neubau am Bahnhof, für den 45 Millionen Euro investiert werden, „ein besonderes Geburtstagsgeschenk“ gemacht. Der neue Standort sei „herausragend“, durch eine gute infrastrukturelle Anbindung. Domrose wünschte dem KAG, dass es „stabil bei vier Zügen bleibt und seinen Freigeist behält.“

Schulleiter Heinz Bernd Westerhoff erinnerte noch mal an die Anfänge des Gymnasiums. „Damals rebellierte die Jugend gegen eine alte, verkrustete Ordnung“, sagt er. Es sei nicht einfach gewesen, Lehrer für Kleve mit seiner Margarine Union und der Schuhindustrie zu gewinnen. Aber schließlich seien „kreative, unangepasste Köpfe, die das Gymnasium geprägt haben“ gekommen. Das KAG habe mehrfach kämpfen müssen, etwa als es vor 25 Jahren geschlossen werden soll. „Aber unsere Schule hat überlebt. Ein anderes Gymnasium musste schließen“, betonte Westerhoff stolz. Er wünschte sich, dass das KAG „weiterhin das Gymnasium der Chancen und der Familien ist, in Ort, an dem man sich auf Augenhöhe begegnet“, schloss der Schulleiter seine viel umjubelte Ansprache.

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