Jüngere sollen angesprochen werden Klever VHS stellt Programm fürs Wintersemester vor

Kleve · Verträge abschließen, Warmmiete berechnen oder Schulstress bewältigen – im Wintersemester 2022 will die Klever Volkshochschule Jugendlichen die Hand reichen. Auch das Klima und Sprachen stehen wieder im Fokus.

 Monika Rycken, Aija Samina-Edelhoff,  Ralf -Thorsten Hausmann und Willi Holtermann von der Klever Volkshochschule mit dem neuen Programm für das Winterhalbjahr. Ein Augenmerk gilt dem Klimawandel.

Monika Rycken, Aija Samina-Edelhoff,  Ralf -Thorsten Hausmann und Willi Holtermann von der Klever Volkshochschule mit dem neuen Programm für das Winterhalbjahr. Ein Augenmerk gilt dem Klimawandel.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Jugendliche brauchen Orientierung. Spätestens mit der Volljährigkeit rasen auf junge Menschen Themen zu, die in der Schule kaum Platz haben. Wie richte ich ein Konto ein? Worauf muss ich bei einer Bewerbung achten? Was ist der Unterschied zwischen Kalt- und Warmmiete? Und welche Versicherungen brauche ich wirklich? Die Klever Volkshochschule Wilhelm Frede will nun Antworten geben. Das Wintersemester 2022, das von Anfang September bis Ende Dezember dauern wird, hat den Titel „Die junge VHS“ bekommen.

„Das normale Programm läuft natürlich weiter. Aber wir wollen in den nächsten Monaten auch verstärkt junge Leute ansprechen und damit neue Klientel gewinnen. Wir sind zuversichtlich, ein frisches Angebot geschaffen zu haben, das informativ ist, aber dennoch auch die Kreativität anregt und für Entspannung sorgt. Ein Programm also, das Spaß und Lust auf mehr macht“, sagt Alf-Thorsten Hausmann, Leiter der Volkshochschule. Die Angebote sind für Schüler, Studenten und Auszubildende bis einschließlich 21 Jahre kostenfrei. Sie sollen vor allem fit fürs Berufsleben gemacht werden. So kann etwa im Rahmen des Kurses fürs Zehn-Finger-Tastschreiben ein Zertifikat erworben werden, das sich in Bewerbungen gut macht.

Doch auch künstlerisch hat man sich für den Nachwuchs eine Menge einfallen lassen: So findet ein Kurs zur Selfie-Time im Museum Kurhaus statt, zudem ein Zauber- oder Mangakurs sowie ein Makramee-Workshop. Darüber hinaus werden mehrere Lesungen ausgerichtet. Es ist allerdings nicht kategorisch ausgeschlossen, dass auch Ältere an den Seminaren teilnehmen. Nur sei das Angebot eben für eine sehr bestimmte Zielgruppe entworfen worden, die bislang noch nicht allzu zahlreich an der Hagschen Poort auftaucht, so Hausmann. „Wir hoffen da auf einen ganz spannenden Austausch und interessante Perspektiven“, sagt Aija Samina-Edelhoff.

Ein Hauptaugenmerk legt die Volkshochschule in den nächsten Monaten erneut auf den Klimawandel. „In dem Bereich haben wir in den vergangenen Jahren bereits eine Menge angestoßen. Da wollen wir weiter machen. Es geht uns darum, lokale Probleme zu besprechen, gleichzeitig aber auch die globalen Herausforderungen nicht aus den Augen zu verlieren. Das wollen wir verbinden“, sagt Fachbereichsleiter Willi Holtermann. Der Bocholter Professor Rainer Nawrocki wird mit mehreren Vorträgen über die Folgen der Erderwärmung oder Postwachstumsökonomie sprechen. Der städtische Klimaschutzmanager Christian Bomblat wird über lokale Anpassungen an steigende Temperaturen berichten. Zudem wird es digitale Vorträge etwa über die Überflusskultur geben.

„Die meisten Angebote finden wieder in Präsenz statt, dennoch bleibt Online natürlich ein wichtiger Baustein. Nur gibt es eben Themen, die vom Austausch unter den Teilnehmern leben. Diese Angebote müssen vor Ort stattfinden“, sagt Holtermann. Welche Möglichkeiten die Digitalisierung bietet, zeigt allerdings ein Online-Seminar mit dem Schotten Tam Pearce. Er illustriert die Geschichte des Whiskeys – und lädt sogar zum Geschmackstest.

Doch wie soll das hinter Bildschirmen funktionieren? „Der Rahmen bietet natürlich den Vorteil, dass wir als Volkshochschule nicht dafür Sorge tragen müssen, dass die Leute nach dem Tasting wieder sicher nach Hause kommen. Man bekommt zu Beginn des Kurses ein Paket mit Whiskey-Proben zugeschickt, die man dann mit Tam Pearce verkostet, der im Schottenrock hinter dem Laptop sitzt“, sagt die für Fremdsprachen zuständige Monika Rycken. Sie bietet auch nun wieder reichlich Sprachkurse an, Niederländisch, Italienisch, Französisch oder Arabisch stehen auf dem Programm. Die Nachfrage ist hoch.

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