Bürgermonitor „Gegenüber Radfahrern sind Fußgänger oft die Dummen“

RP-Leser beklagen, dass Radfahrer im Stadtgebiet häufig wenig Rücksicht nehmen. Gefährlich sei es unter anderem an der Hoffmannallee.

Kleve: „Die Fußgänger sind die Dummen“
Foto: dpa/Swen Pförtner

Das Thema „Fahrradfahren“ bewegt die Klever Bürger. Erneut meldeten sich Leser beim Bürgermonitor zu kritischen beziehungsweise gefährlichen Stellen im Straßenverkehr. Sie möchten, dass diese Stellen entschärft werden.

Elke Sachweh schriebt: „Als Anwohnerin der Heldstraße bin ich fast täglich zu Fuß auf der Ringstraße/Hoffmannallee sowie Kavarinerstraße/Große Straße unterwegs. Jedes Mal, ohne Ausnahme, kommen mir auf den Fußgängerwegen mehrere Fahrradrowdys jeden Alters entgegen oder fahren einen fast von hinten um. Die zur Zeit gebotenen Abstände werden dabei schon gar nicht eingehalten.“ Wenn sie die Radler darauf hinweist, so Sachweh, dass diese sich verkehrswidrig verhalten, müsse sie sich oft dumme und freche Sprüche anhören.

An der Ampelanlage Flutstraße an der Europaradbahn habe sie schon oft feststellen müssen, dass die Ampel für Verkehrsteilnehmer der Flutstraße auf „Rot“ geschaltet wurde, obwohl weder Fußgänger noch Radfahrer auf dem Europaradweg vorhanden waren. Dort würden unnötig viele Auspuffgase durch anhaltende Autos in die Luft geblasen und wartende Fußgänger dadurch belästigt, so Sachweh. „Wer ist für eine solch blöde Ampelschaltung verantwortlich?“, fragt sie.

In der Fußgängerzone sei es so, dass Fahrradfahrer auch außerhalb der erlaubten Zeiten in viel zu schnellem Tempo die Große Straße hinunter rasen. Sachweh schreibt: „Ich habe erst ein einziges Mal erlebt, dass ein Radfahrer von einem Ordnungshüter aufgefordert wurde, vom Rad abzusteigen. Wenn das nicht häufiger geschehen wird und auch Bußgelder fällig werden, wird sich nichts ändern.“

Und auch die Verkehrsführung an der Hoffmannallee, die bereits vielfach von Lesern kritisiert wurde, ist Sachweh ein Dorn im Auge. „Dort gibt es auf beiden Seiten Radwege. Warum, bitteschön, müssen Radfahrer auf dem Fußgängerweg fahren?“, fragt Sachweh. Sie kommt zu folgendem Schluss: „Fahrradfreundlichkeit ist ja gut und schön, aber die Fußgänger sind oft die Dummen!“

Hier setzt RP-Leser Hans-Georg Riemann an. Er weist darauf hin, dass es sich an der Hoffmannallee nicht um Radwege handelt, sondern um einen Gehweg mit dem Zusatzschild „Radfahrer frei“. Dort ist das Radfahren erlaubt – aber nicht vorgeschrieben. Als Radfahrer hat man an der Hoffmannallee, unmittelbar am Marktplatz Linde, die Wahl, die Fahrbahn zu benutzen. „Wenn man sich für den frei gegebenen Gehweg entscheidet, muss man  mit Schrittgeschwindigkeit fahren und Fußgängern Vorrang gewähren“, betont Riemann. Man sei dann aber auch der Gefahr ausgesetzt, dass ein Beifahrer im Auto die Tür öffnet und den Radfahrer übersieht.

Riemann benutzt an der Stelle lieber konsequent die Fahrbahn und halte dabei Abstand zu den parkenden Autos. „Weil Autofahrer dort nicht immer gleich überholen können, kommt es manchmal zu Staus hinter mir, aber das nehme ich in Kauf“, sagt er.

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