Bauarbeiten beginnen im März Das Denkmal „Stein“ wird saniert

Kleve · Mehr als eine Million Euro investiert die Stadt Kleve in die Sanierung des Altbaus vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Baubeginn im März.

 Seit 1902 prägt der Gründerjahrebau des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums das Stadtbild von Kleve. Ab März wird die historische Fassade saniert.

Seit 1902 prägt der Gründerjahrebau des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums das Stadtbild von Kleve. Ab März wird die historische Fassade saniert.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Es ist ein Stück Geschichte: 1902 zog das 1817 gegründete heutige Vom-Stein-Gymnasium in den markanten Gründerjahrebau an der Ecke Ringstraße/Römerstraße. Der wird jetzt saniert. Sowohl als Schule, als auch als Denkmal, das dort seit mehr als 100 Jahren das Stadtbild prägt. Zumal mit dem Neubau der Schule die Erschließung der Oberstadt in Richtung Lindenallee und Klever Berg begann. Der „Altbau“, wie der Trakt im Schülerjargon heißt, wird komplett saniert. „Die Sanierung der Außenhülle umfasst die Neueindeckung der Dachflächen inklusive Klempnerarbeiten wie Regenfallrohre und Regenrinnen sowie die Erneuerung der Blitzschutzeinrichtung“, listet Stadtsprecher Jörg Boltersdorf die Arbeiten auf. Das ist die Pflicht – die Kür aus Denkmalsicht ist dagegen die Außenhülle und nicht zuletzt die Gestaltung der Fenster, die das Gesicht einer Fassade sind, wie Restaurator Clemens Giesen jüngst im Gespräch mit unserer Redaktion sagte. Als sachkundiger Bürger der Offenen Klever hatte Giesen deutlich gemacht, wie wichtig gerade beim Denkmal Stein der Erhalt der historischen Fensteraufteilung sei.

„Die vorhandenen alten Holzfenster an der Straßenseite und die Kunststofffenster an der Hofseite werden durch neue Holzfenster ersetzt. Die Aufteilung der Fenster wird in weiten Teilen übernommen. Die vorhandenen Stahlelemente am Haupteingang und am Treppenhaus Römerstraße werden überarbeitet“, erklärt Jörg Boltersdorf. Des Weiteren erfolge die Überarbeitung der Fassade.

In der Fassade werden die Klinkerflächen gereinigt, lose Fugen erneuert und mögliche Schäden an den Klinker- oder den Natursteinen ausgebessert. Es sind gerade im Mittelteil die Natursteinkanten und Gesimse, die dem Bau sein charakteristisches Gesicht geben. Alle Maßnahmen seien, so Boltersdorf, mit der unteren Denkmalbehörde und dem Amt für Denkmalpflege abgestimmt. Schließlich sind die Fassaden geschützt und ist das Stein-Gymnasium nicht nur lebendige Schule, sondern auch prägendes Baudenkmal. Denkmalschützer Andreas Stürmer vom LVR-Amt für Denkmalpflege besichtigte mehrmals den Bau. Er soll auch auf den Erhalt der Aula hingewiesen haben.

Im Gebäude erfolgt eine Erneuerung von Elektroverteilungen und Elektroinstallationen sowie der Wasser- und Abwasserleitungen. Darüber hinaus werden abgehängte Decken zur Verbesserung der Raumakustik eingebaut. Anhand eines Farbkonzeptes erhalten die Räumlichkeiten anschließend einen neuen Anstrich, Putz oder Tapete, sagt Boltersdorf. Angefangen werden soll im März, so der Stadtsprecher. Die Schule freut sich, sagt Studiendirektor Georg Lettmann, im Zuge der Sanierung auch auf Beamer und Whiteboards, kurz: auf eine moderne Schule hinter der historischen Fassade.

Für die Schüler wird der „Altbau“ nicht in einem Stück „stillgelegt“: Zunächst werde der Trakt entlang der Ringstraße saniert, dann folge der Mittelteil, dann der Trakt entlang der Römerstraße, so Lettmann. Ersatz für die Räume gibt’s in der Lutherschule nur fünf Minuten Fußweg entfernt.

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