Alter Tiergarten Blickfenster im Alten Tiergarten

Kleve · Der Klever Teil des bedeutenden, von Prinz Moritz angelegten Parks soll von der Stadt nach dem Parkpflegewerk bearbeitet werden. CDU und Grüne bringen gemeinsam den Antrag am Mittwoch im Ausschuss für Kultur ein.

 Der Moritzpark zwischen Nassauer Allee und Kermisdahl aus der Vogelperspektive betrachtet.

Der Moritzpark zwischen Nassauer Allee und Kermisdahl aus der Vogelperspektive betrachtet.

Foto: Markus van Offern (mvo)

CDU und Grüne haben verstanden: Hier liegt ein ganz besonderes Gut der Stadt Kleve. Auch wenn es ein Gut ist, das mit den Jahren ein wenig blass geworden und verwachsen ist.

Doch bei allem Wildwuchs, die Strukturen stimmen und sind Teil der großen „Gartenstadt“ Kleve, die im Barock der damalige Statthalter Johann Moritz von Nassau-Siegen hier anlegte. Die alten Pläne zeigen schön, wie die mittelalterliche Stadt zwischen die großen grünen Parks des Barocks eingebettet lag.

Es war ein regelrechtes Arkadien, wie die verklärte Landschaft gerne genannt wird, wo die Menschen unbelastet von Arbeit und Anpassungsdruck in einer idyllischen Natur zufrieden und glücklich leben können.

Davon soll bald wieder mehr zu erkennen sein. Denn während auf der einen Seite die Stadt schon in den 1970er Jahren vorbildlich den „Neuen Tiergarten“ rund um das Amphitheater restaurieren ließ, blieb der „Alte Tiergarten“ liegen. Erst vor wenigen Jahren schafften es der Heimatverein Kleve und vor allem der aktive Arbeitskreis Kermisdahl-Wetereing mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland, ein Parkpflegewerk für diesen Bereich aufzustellen, nach dem der Alte Park wieder mehr von seiner usprünglichen Struktur und den faszinierenden Blickachsen in die Niederung bekommen soll.

CDU und Grüne greifen dazu einen Antrag des Heimatvereins und des Arbeitskreises auf und beantragen entsprechende Maßnahmen für die Bereiche des Parks, für die die Stadt zuständig ist. Andere liegen auf dem Gebiet der Gemeinde Bedburg-Hau oder gehören zum Forst. Der Ausschuss für Kultur und Stadtgestaltung (AKS) soll das am Mittwoch, 20. Februar, dem Rat empfehlen. der Ausschuss tagt um 17 Uhr im Rathaus.

Die Punkte im Einzelnen:

Erstens: Zur gezielten Öffnung von „Blickfenstern“ nach Osten und Südosten in die Galleien sollen im Bereich des ehemaligen Lustgartens und des darunter liegenden Kermisdahl-Hanges die Gehölze auf den Stock gesetzt werden. Man denke da an das Blickfenster in Verlängerung der Kolpingstraße sowie Blickfenster am Aussichtspunkt neben der Kreisverwaltung, schreiben Hedwig Meyer-Wilmes (Grüne) und Wolfgang Gebing (CDU).

Zweitens: Im Bereich des Kermisdahl-Hanges  soll durch kontinuierliche Bestandspflege - auch in Abstimmung mit dem Kreis Kleve - der Bewuchs mit artenreichen, gestuften Gehölzbeständen entwickelt werden. Außerdem soll eine „böschungs-stabilisierende“ Strauchschicht gesetzt sowie artenreiche Krautsäume gefördert werden, um monotone Brombeer- und Brennessel-Bestände zurückzudrängen.

Drittens: Im Bereich des Prinz-Moritz-Weges sollen die Stützmauern und Parkbanknischen entlang des Uferweges des Kermisdahls wiederhergestellt beziehungsweise instand gesetzt sowie die seitlichen Vegetationsbestände überarbeitet werden.

Viertens: Die zwischen Weg und Kermisdahlufer wachsenden Bäume sollen entfernt und der Gewässerabschnitt zwischen Worcester-Brücke und dem „engen Hals“ als Uferpromenade ansprechend und parkartig mit dazugehöriger Bepflanzung aus Wasser- und Uferrandstauden gestaltet werden.

Ein weiterer Wunsch auf der Liste hat sich inzwischen bereits erübrigt, wie Jörg Cosar (CDU), Vorsitzender des Ausschusses, jetzt lobend feststellte. „Es hat uns sehr gefreut, dass der im Februar 2018 zerstörte Tisch  und die zerstörten Bankauflagen der Sitzgruppe an der Luisenbrücke von die Stadt inzwischen mit Hartholz erneuert wurden“, sagt Cosar.

Gebing und Meyer-Wilmes fügen ihrem Antrag an, dass die Maßnahmen kurzfristig umgesetzt werden sollen, gegebenenfalls aufgrund der Vorgaben noch im Monat Februar vor einer Beschlussfassung im Rat. Sonst ist es nämlich  für Schnittarbeiten zu spät.

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