Theater im Fluss in Kleve Das Musikerviertel im Sommernachtstraum

Kleve · Das Theater im Fluss meldet sich mit einem Open-Air-Stück zurück, das passender zum Sommer nicht sein könnte. Außerdem soll es einen Spaziergang geben, der sich mit der Klever Stadtgeschichte und zahlreichen Musikern und deren Werken beschäftigt.

   Arthur Reschke, Janis Krebbers und Joshua Nijenhof (v.l).

Arthur Reschke, Janis Krebbers und Joshua Nijenhof (v.l).

Foto: Markus van Offern (mvo)

Nach sieben Monaten Abstinenz ist das Klever „Theater im Fluss“ zurück auf der Bühne. „Endlich gibt es wieder Aufführungen! Wir freuen uns riesig, besonders für die Jugendlichen, sie haben das Theaterspielen sehr vermisst“, sagt Theaterleiter Harald Kleinecke. Das Juniprogramm ist sommerlich durch die Wahl des Stückes und den Ort der Aufführung: insgesamt fünf Mal wird Shakespeares „Sommernachtstraum“ unter der Regie von Yvonne Campbell Körner, assistiert von Janis Krebbers, zu sehen sein, und zwar – wenn das Wetter mitspielt – unter freiem Himmel. Des Weiteren soll ein Spaziergang durch das Musikerviertel, in dem das Theater liegt, mit Musik, Theater und Tanz an die Musiker erinnern, nach denen die Straßen benannt wurden.

Yvonne Campbell Körner berichtet von den Proben: „Nach einem halben Jahr Defizit haben wir die Muskeln angespannt und losgelegt. Es war viel Text zu lernen, wir haben nach den Osterferien täglich geprobt, in sehr kleinen Gruppen. Erst letzte Woche konnten wir alle Akteure zusammenführen, das war eine Herausforderung, aber es gab gar keine Beschwerden.“ 20 Jugendliche im Alter zwischen 17 und 20 Jahren werden die berühmte Komödie, die Shakespeare vor über 400 Jahren schrieb, ins 21. Jahrhundert holen.

„Überraschend aktuelle“ Bezüge sieht die Regisseurin in der  Welt der Elfen im Zauberwald der griechischen Antike: „Hier werden schon Umweltprobleme angesprochen.“ Sozialkritisch wird es ebenfalls: das im Stück dargestellte Patriarchat rufe „feministischen Widerstand“ hervor. „Den habe ich bei den Frauen herausgekitzelt“, sagt sie. Das Stück wird aufgeführt auf der Wiese an der Mozartstraße, Einlass ist jedoch wie gewohnt beim Theater im Fluss, Ackerstraße 50. Die Idee zum Musik-Theater-Tanz-Spaziergang hatte Harald Kleinecke, als er das Stück zur 750-Jahr-Feier der Stadt Kleve konzipierte und sich mit der Geschichte der Klever Straßennamen beschäftigte. Kompositionen von und Inspirationen zu den fünf Komponisten Brahms, Mozart, Haydn, Beethoven und Wagner werden zu hören sein.

Viele Klever Musiker sind beteiligt: Mirjam Hardenberg, Anja Speh, Thomas Geisselbrecht, Cornelia Burgers, Thomas Ruffmann, Mehdo, Ella Lichtenberger mit Ensemble und Mikula Schulz. Tanzen werden die Mitglieder der „Movefactory“ vom Jugendzentrum Kalle. Harald Kleinecke betont: „Wir möchten nicht nur zeigen, wer eigentlich Mozart, Beethoven und Co. sind, sondern auch, dass hier im Quartier was los ist.“

Termine: „Ein Sommernachtstraum“: 18., 19., 25. und 26. Juni jeweils 19 Uhr. 27. Juni, 15.30 Uhr. Musik-Theater-Tanz-Spaziergang: 20. Juni, zwei Gruppen: 17 Uhr und 17.30 Uhr. Karten: Tel. 02821 979379 oder thea.fluss@t-online.de

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