Kleve Kleve: Das kaufen die Holländer ein

Kleve · Auch niedrige Preise sorgen dafür, dass viele Niederländer in Kleve shoppen. Gefragt sind vor allem Lebensmittel, Drogerieartikel und Mode. Viele Nachbarn schätzen aber auch die kompetente Beratung in den Klever Geschäften.

 Klever Geschäfte, wie auf der Großen Straße, ziehen auch Kunden aus Utrecht, Rotterdam und Amsterdam an.

Klever Geschäfte, wie auf der Großen Straße, ziehen auch Kunden aus Utrecht, Rotterdam und Amsterdam an.

Foto: Stade

Wenn Deutsche in den Niederlanden einkaufen, landen oft Kaffee, Käse und Kakao im Einkaufswagen. Dass auch bei den Nachbarn jenseits der Grenze Kleve als Einkaufsstadt überaus beliebt ist, beweist ein Gang durch die Klever Innenstadt. Zum "dagje uit" kommen viele von ihnen nicht nur aus Nimwegen und Umgebung, sondern nehmen auch weitere Anreisen auf sich. "Es gibt auch Kunden, die aus Rotterdam, Utrecht und Amsterdam kommen", sagt Susanne Rexing, Vorsitzende des Klever City Netzwerks. Ausschlaggebend sei oft — aber längst nicht immer — der Preis.

Supermarkt, Drogerie, Tankstelle

Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs stehen weit oben auf der Einkaufsliste vieler Niederländer, die in Kleve einkaufen. "Im europäischen Vergleich sind Nahrungsmittel in Deutschland konkurrenzlos günstig. Viele kaufen deshalb hier ihren Wochenbedarf", sagt Mario Goedhart, Leiter der IHK-Zweigstelle Kleve. Oftmals werde der Einkauf in Kleve auch mit Tanken verbunden, da der Preis für Benzin ebenfalls niedriger ist als bei den Nachbarn.

Auch Alkoholika werden gerne gekauft. "Getränkemarkte wie in Deutschland gibt es in dieser Form in den Niederlanden nicht", führt Ute Schulze-Heiming, Geschäftsführerin von Kleve Marketing, an. Zu den begehrten Produkten zählten auch Drogerieartikel. In Sachen Mode seien vor allem Schuhe beliebt, wie Susanne Rexing festgestellt hat.

Doch nicht nur der Preis sei es, weshalb die Menschen aus dem Königreich gerne in der Kreisstadt einkaufen. Die Beratung sei oftmals besser. "Was nicht zuletzt daran liegt, dass es in Kleve viele Inhabergeführte Geschäfte gibt", sagt Goedhart. Auch die duale Berufsausbildung in Deutschland, die sich vom niederländischen Modell unterscheidet, trage dazu bei, dass Verkäufer gut über ihre Produkte Bescheid wissen und besser beraten könnten, so der IHK-Leiter. Von dieser Kompetenz würde besonders der gehobene Einzelhandel profitieren.

Hektisch ist der Einkauf in Kleve keinesfalls, das Gros der Niederländer nimmt sich Zeit — zur Freude vieler Gastronomen. "In Kleve ist es für Niederländer bedeutend günstiger, essen zu gehen", sagt Ute Schulze-Heiming. So beginne ein Einkaufstag auch schon mal mit einem Frühstück, ehe am Mittag in ein Restaurant eingekehrt wird.

Um viele niederländische Kunden gewinnen zu können, seien Sprachkenntnisse sehr wichtig. "Viele Geschäftsleute sind in dem Punkt sehr engagiert", sagt Schulze-Heiming.

(RP/jul)
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