Schleuse in Kleve CDU Rindern gegen Neubau einer Schleuse

Kleve-Rindern · CDU-Ortsverband Rindern-Düffel ließ sich vom Bundeswasserstraßenamt unterrichten

Heiß diskutiert wurde der mögliche Ausbau der Schleuse, die Kleve zur Stadt am Wasser macht und über den Spoy-Kanal mit dem Rhein verbindet, im Rat der Stadt Kleve - nachdem schon vor geraumer Zeit im Verkehrsausschuss der Geschäftsführer des Deichverbandes angemahnt hatte, dass die Zeit wegen der Deichsanierung knapp werde. Laut Ratsbeschluss wird der Neubau einer Sportboot-Schleuse am selben Standort bevorzugt. Unter der Voraussetzung, dass der Bund den größten Teil der Kosten übernimmt, weil dessen Behörde, das Wasserstraßenamt, die Instandhaltung der Klever Schleuse vernachlässigt habe. Einhellig die Meinung der Klever Fraktionen einschließlich der CDU-Fraktion.

Das sieht der CDU-Ortsverband Rindern-Düffel nach der Besichtigung der alten Schleuse anscheinend anders: Der stellvertretende Vorsitzende des Niederungs-Verbandes und Chef der Jungen Union, Robert Böving, kann sich nicht für den Neubau einer Schleuse erwärmen und äußerte sich kritisch über die favorisierte Errichtung einer Sportbootschleuse: „Die Kosten für die Bevölkerung, gerade in Kleve, stehen in keinem Verhältnis zu dem Nutzen, den die wenigen Besitzer eines Sportbootes von so einer Schleuse hätten“, verkündet Böving in einer Pressemitteilung des Ortsverbandes. Vorausgegangen war die Besichtigung der Schleuse unter Führung von Martin Wolters, dem Außenbezirksleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Rhein in Emmerich. Der habe, so heißt es in der Presse-Erklärung der CDU Rindern, seinen Sachverstand zur Verfügung gestellt.

So habe sich der Ortsverband ein umfassendes Bild von der Schleuse machen können. CDU-Ortsverbandsvorsitzender Jürgen Schweers merkt an, dass an der mittlerweile 110 Jahre alten Schleuse dringend sanierungsbedürftige Schäden bestehen. Aus Wolters’ Sicht handelt es sich bei den Rissen und Korrosionen um alterstypische Schäden, erklärte er den CDU-Leuten. Die Schleuse sei vor der Schließung nicht vernachlässigt worden und werde auch jetzt noch vom WSA unterhalten, so Wolters. Geschlossen ist sie trotzdem.

Eine zentrale Frage für den Ortsverband Rindern-Düffel war, wie die Wasserqualität vom Spoykanal von der Schleuse abhängt. Auch hier ließen sie sich von Wolters unterrichten: Im Rahmen der Führung erfuhren sie, dass die Wasserqualität durch die Schließung der Schleuse kaum beeinträchtigt werde. Da die Wasserhaltung über den Umlaufkanal der Schleuse nach wie vor aufrechterhalten werde, finde ein Wasseraustausch vom Spoykanal zum Altrhein statt, glauben die CDUler. Der Spoykanal sei somit kein stehendes Gewässer und wird auch zukünftig kein stehendes Gewässer werden, ist das Fazit des Ortsverbandes.

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