Kleve Kleve: Auch ohne Sontowski wird gebaut

Kleve · Schon nach der Ratssitzung hatten alle Fraktionen ihre Enttäuschung über die Vorstellung des Erlangener Investors geäußert. Es soll aber auch bei einem "Aus" für Sontowski an einer Bebauung des Minoritenplatzes festgehalten werden.

 Der Blick auf den Minoritenplatz. Was hier in Zukunft entstehen soll, bleibt nach dem Abwenden der Ratsfraktionen von Sontowski offen.

Der Blick auf den Minoritenplatz. Was hier in Zukunft entstehen soll, bleibt nach dem Abwenden der Ratsfraktionen von Sontowski offen.

Foto: Evers

Die Diskussion um den Minoritenplatz geht in die nächste Runde: Wenn die Pläne des Erlanger Investors Sontowski abgelehnt werden, ist die Bebauung des Platzes nicht vom Tisch. Diverse gut unterrichtete Kreise setzen auf Klever Investoren, die bereit sein sollen, hier entsprechende Projekte umzusetzen. So machte CDU-Fraktionschef Udo Janssen nie einen Hehl daraus, dass er auch bei einem Scheitern von Sontowski den Platz "zügig und in einem Zug" bebauen will, wie er nach der Ratssitzung betonte.

Jörg Cosar, der als Stadtverbandschef der CDU mit den Parteimitgliedern das Thema in einer Klausurtagung diskutieren möchte, fasste das gestern in dürre Sätze: Man werde Sontowski diskutieren und auch darüber, wie es weitergehen soll. Und da stehe wohl oben auf der Agenda die Bebauung des Platzes. Denn: "Wir haben keine Zeit für Denkpausen und brauchen eine gültige städtebauliche Lösung." Nach der Sitzung werde die CDU ihr Urteil abgeben, wie man zu dem Investor aus Erlangen stehe. Hinter vorgehaltener Hand glauben zwar viele an einen Bau auf dem Minoritenplatz, kaum aber einer glaubt, dass es gelingt, nochmals einen Investor zu finden, der auch bereit ist, eine Tiefgarage zu bauen.

Auch die Grünen rechnen damit, dass andere Investoren an dem Platz interessiert sind: "Es werden verlockende Angebote kommen", sagte gestern Grünen-Sprecher Michael Bay. Er betonte auch, dass die Grünen nicht grundsätzlich gegen eine Bebauung des Platzes seien, man aber immer gründlich prüfen werde. Deshalb habe man — auch wenn die meisten in der Fraktion Sontowski ablehnten — sich vor Monaten nicht abseits gestellt wie andere Parteien, sondern weiter über das umstrittene Vorhaben auf dem Minoritenplatz diskutiert.

"Wir haben versucht, weiter eingreifen zu können — deshalb auch unser Vorschlag, dort die Bibliothek unterzubringen". Den Ball, mit der Bibliothek punkten zu können, hatte Sontowski nicht aufgenommen und lediglich geschäftsmäßig den Besatz vorgestellt. Das reichte allen nicht.

Jetzt teilte auch die SPD mit, dass die Fraktion einhellig gegen Sontowski sei. "Der Wind hat sich gedreht und jetzt kommen die Absetzbewegungen", kommentiert Bay die Erklärung der Sozialdemokraten, die Sontowski lange die Stange gehalten hatten. Er kritisiert, dass die beiden großen Fraktionen nicht schon im Mai einen Schlussstrich gezogen haben. "Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Kleve hat sich in ihrer Fraktionssitzung nach langer Diskussion gegen die Planungen des Investors Sontowski auf dem Minoritenplatz entschieden", teilte die Klever SPD-Fraktion jetzt mit. Die Fraktion zeige sich enttäuscht über die Präsentation in der Ratssitzung zuletzt. So wurde eine weitergehende architektonische Vorstellung gänzlich vermisst. Aber auch die vorgestellten Mieter konnten nicht überzeugen, heißt es weiter.

(RP)
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