Brand in Klever Gefängnis Auch der zweite Brand in JVA wurde von einem Häftling gelegt

Kleve · Der Brand in der Klever Justizvollzugsanstalt (JVA) am Montag ist von einem Häftling selbst gelegt worden. Das bestätigen Ermittlungen der Kripo Kleve und eines Sachverständigen für Brandursachen.

 Außenansicht des Klever Gefängnisses. Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen hat dort ein Häftling in seiner Zelle selbst ein Feuer gelegt.

Außenansicht des Klever Gefängnisses. Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen hat dort ein Häftling in seiner Zelle selbst ein Feuer gelegt.

Foto: dpa/Manuel Funda

Es ist bereits der zweite Brand innerhalb weniger Wochen in dem Gefängnis. Im September hatte ein Syrer ebenfalls ein Feuer selbst gelegt und dadurch tödliche Verletzungen erlitten.

Der 28 Jahre alte Insasse wurde bei dem jüngsten Brand nicht verletzt. Er soll das Feuer nach Polizeiangaben in einer Ecke seiner Einzelzelle entzündet haben; die Flammen sollen auch auf Möbelstücke übergegriffen haben. Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell löschen. Der 28-Jährige konnte zuvor von den JVA-Bediensteten aus seiner Zelle gerettet werden. Er blieb unversehrt. Allerdings erlitten zwölf Bedienstete Rauchgasvergiftungen. Noch am Dienstag musste eine Mitarbeiterin stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Was der Mann, der seit Mai 2018 in Kleve inhaftiert ist, mit dem Feuers bezwecken wollte, ist ungewiss. „Wir wissen nicht, ob es eine Nachahmertat war. Der Betroffene äußert sich nicht dazu“, sagt Dirk Reuter. Er ist Sprecher des NRW-Justizministeriums und kündigt „umfangreiche Untersuchungen“ an. Es sei ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. „Es kommt immer wieder vor, dass Häftlinge in ihren Zellen Brände legen“, sagte er. Wie das passieren kann? „Die Häftlinge dürfen in ihren Zellen rauchen und Einwegfeuerzeuge benutzen. Das können wir ihnen nicht verbieten.“

Der erneute Brand in der JVA Kleve ist brisant, denn bereits am 17. September hatte ein 26 Jahre alter Mann aus Syrien Feuer in seiner Zelle gelegt. Er ist an den Folgen seiner Verletzungen wenige Tage später gestorben. Nach Einschätzung des NRW-Justizministers Peter Biesenbach habe er in „suizidaler Absicht“ gehandelt. Später wurde bekannt, dass der Mann unschuldig im Gefängnis saß. Er war mit einem Mann aus Mali verwechelt worden. Der Fall soll demnächst von einem Untersuchungsausschuss im Landtag überprüft werden.

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