Bürger gegen Baugebiet Anwohner gegen die Bebauung der Florastraße

Kleve-Materborn · Die Stadt plant, den großen Spielplatz an der Florastraße in Materborn deutlich zu verkleinern und auf der freigewordenen Fläche mehrere Bauparzellen zuzulassen. Das wurde mehrfach in den Ausschüssen der Stadt diskutiert, bevor der Plan jetzt in die Offenlage zur Bürgerbeteiligung ging.

Kleve: Anwohner protesteiren gegen Baupläne an der Florastraße
Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Zugelassen sind auf den vier jeweils rund 500 Quadratmeter großen Grundstücken eingeschossige Häuser mit maximal zwei Wohneinheiten. Der verbleibende Spielplatz hat in den Planungen noch eine Größe von knapp 1200 Quadratmetern.

Dagegen regt sich jetzt der Widerstand der Nachbarschaft von der Florastraße.  Bei einer Unterschriften-Aktion haben alle 41 Anwohner gegen das Vorhaben bereits unterschrieben, sagt Mari-Anne Hölscher. Die 70-Jährige hat als Kind bereits zehn Jahre lang an der Florastraße gelebt und wohnt jetzt, nachdem sie wieder nach Kleve zurückgekehrt ist, seit 20 Jahren in einem Haus an der Sackgasse, die zu dem großen Spielplatz führt.

Hölscher möchte die Nachbarn und die anderen Anwohner  weiter vernetzen, um gegen die Planungen der Stadt zu protestieren. Sie habe auch mit den Bürgern gesprochen, die sich in Reichswalde gegen die Umwidmung eines Spielplatzes wehren.

Man habe Verständnis, dass die Stadt Grundstücke für Wohnraum suchen müsse, aber doch nicht hier auf einem Spielplatz, so die Argumentation der Anwohner in ihrem Schreiben: „Und jetzt soll der zugegeben fast luxuriöse (was den ,Spiel-Raum’ anbetrifft), aber sehr beliebte Spielplatz, der fast historischen Spiel-Wert hat, vier Wohnhäusern, für eine Handvoll Bewohnern, weichen?“, fragen Hölscher und Lisa Mentaleres in ihrem Schreiben. Sie beobachte oft, wie die Kinder in Gruppen zu dem Spielplatz ziehen und sich dort austoben.  „Wir halten die Pläne des Klever Stadtrates, den Spielplatz um eine zu bebauende Fläche massiv zu verkleinern, für eine traurige Fehlentscheidung“, sagen Hölscher und Mentaleres.

Statt den Spielplatz um Zweidrittel der Fläche zu verkleinern, wäre es angebracht, ihn familienfreundlicher zu gestalten mit weiteren bequemen Bänken im guten Zustand, für Eltern, die so in der Nähe spielender Kinder ebenfalls Erholung und Freizeit miteinander genießen können, fordert Hölscher.

Während der jetzt beschlossenen Offenlage können noch Einsprüche und Bedenken gegen Planungsvorhaben bei der Stadt Kleve eingereicht werden, die dann von der Verwaltung abgewogen und der Politik erneut zur Abstimmung vorgelegt werden. Mit dem dann folgenden Satzungsbeschluss wäre dann ein Bebauungsplan beschlossen.

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