Klever Straße Ärger über Straßensperrung hält an

Kleve · Die Erneuerung der K 3 zwischen Düffelward und Keeken wird nach einem Krisen-Gespräch zwischen Kreis Kleve und ansässigen Unternehmern nun in vier Bauabschnitten vorgenommen. Viele Anwohner sind dennoch unzufrieden.

 In Düffelward ist Schluss. Eine Umleitung ist dort nicht ausgeschildert, das sorgt für Irritationen.

In Düffelward ist Schluss. Eine Umleitung ist dort nicht ausgeschildert, das sorgt für Irritationen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Beginn der Bauarbeiten an der Klever Straße (K 3) unter Vollsperrung am Montag, 15. Juni, hatte in den vergangenen Tagen für viel Aufregung unter den Anwohnern gesorgt. Insbesondere die zwischen Düffelward und Keeken ansässigen Landwirte und Gastronomen beklagten, dass Gäste und Zulieferer ihrer Grundstücke durch die Vollsperrung nicht mehr erreichen können. Inzwischen hat der Kreis Kleve zwar eingelenkt, aber viele Anwohner sind dennoch unzufrieden mit den in Aussicht gestellten neuen Regelungen.

Der Hintergrund: Die Klever Straße (K 3) wird zwischen Düffelward und Keeken saniert. Dafür wird die Straße für die Dauer von mindestens drei Monaten in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Die ansässigen Unternehmer wurden von der Kreis Kleve Bauverwaltungs-GmbH (KKB) als Auftraggeberin der Maßnahme darüber nicht informiert, sie erfuhren aus der RP davon. Gastronomen befürchten einen drastischen Rückgang an Gästen, Landwirte wissen nicht, wie Milchlaster, Futterwagen und Co. ihre Höfe nun erreichen sollen. Sie fordern, eine Spur offen zu halten und Ampeln aufzustellen.

Daraufhin gab es ein Krisen-Gespräch zwischen KKB, der Baufirma und Unternehmern aus der Region. Jetzt gab der Kreis Kleve das Ergebnis bekannt: Statt in drei Bauabschnitten wird die Erneuerung der K 3 nun in vier Abschnitten vorgenommen. Das soll die Einschränkungen für die Gastronomen und Landwirte verringern. Die vier Bauabschnitte sind sind: Nieler Straße bis Vossegatt, Vossegatt bis Klever Straße 46, Klever Straße 46 bis Klever Straße 8 und Klever Straße 8 bis zum Bauende zwischen Trübsche Straße und Stegstraße. „Anwohner der betroffenen Abschnitte können ihre Grundstücke mit Einschränkungen erreichen. Eine entsprechende Feinabstimmung wird es während der gesamten Bauphase geben“, sagt der Kreis Kleve. Wegen einer seit Dezember 2018 rechtskräftigen Arbeitsrichtlinie sei es nicht mehr möglich, die Baumaßnahmen unter halbseitiger Sperrung der Fahrbahn durchzuführen.

Viele Menschen in der Düffelt sehen die Baumaßnahme, so wie sie nun realisiert wird, dennoch kritisch. RP-Leser Peter Heinz stört vor allem die Straßenführung der Umleitung. „Wenn eine Umleitung gute 10 Kilometer Umweg bedeutet und zusätzlich rund 20 bis 25 Minuten  Zeit kostet, sind es am Tag 20 Kilometer und rund 40 bis 50 Minuten Zeitverlust. Das Ganze für eine Sanierung von 2,9 Kilometer. Das steht in keinem Verhältnis“, schreibt er. Der KKB wirft er „arrogantes Verhalten“ vor, weil sie nicht bereits im Vorfeld das Gespräch mit den Betroffenen gesucht hätte. „Nun ist die Politik gefragt, die KKB in die Schranken zu weisen“, schreib Heinz.

Dietmar Mallek wohnt im niederländischen Millingen und arbeitet in Kleve. Er schreibt: „Am Montagmorgen war ich völlig überrascht, dass die K 3 gesperrt war. Durch den Umweg erschien ich 15 Minuten zu spät an meiner Arbeitsstelle. Eine kurze Pressemitteilung war entschieden zu wenig.“ Zunächst einmal wäre es normal gewesen, frühzeitig durch Hinweisschilder auf die bevorstehende Sperrung hinzuweisen, so Mallek.  Er fordert eine  mobile Ampelanlage statt der Vollsperrung. „Und vor allem ist mir völlig schleierhaft, wie eine Baumaßnahme derart lange dauern muss.  Hat der Kreis einem Unternehmen den Zuschlag gegeben, was zwar billiger ist, aber nicht über die notwendige  Logistik verfügt?“, fragt Mallek.

Anwohner Thomas Ruffmann aus Keeken findet: „Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum nicht eine Fahrbahn nach der anderen gebaut werden kann. Der Kreis will offenbar Geld sparen auf Kosten der Anwohner und Betriebe“. Er fragt sich, warum die Anwohner nicht früher informiert wurden. „Weil man jeden Widerspruch vermeiden wollte?“ In seinen Augen sei die Baumaßnahme auch nicht unbedingt nötig gewesen: „Wer den erfreulich guten Zustand der Fahrbahn kennt, wundert sich zudem, warum hier ein neuer Straßenbelag für teures Geld kommen soll, während unsere Schulen verrotten. Wer hat dieses Bauvorhaben in der Kreisverwaltung und im Kreistag beschlossen? Und wer sorgt für diese Bürger verachtende Kommunikation?“

Frederik Reimer von der „Bürgerinitiative K 3“ findet die Beschilderung der Baumaßnahme absolut unzureichend. „Aus Richtung Holland vor Keeken, in Rindern und in Düffelward  – es fehlen überall Umleitungsschilder. An diesen Stellen haben sich am Wochenende chaotische Szenen abgespielt. Auto- und Motorradfahrer wissen nicht, wo sie entlang fahren sollen. Sie fahren in den gesperrten Bereich rein und kehren irgendwann um, weil sie nicht mehr weiter fahren können“, schildert Reimer seine Eindrücke. Er fordert, dass dringend nachgebessert wird.

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