Nach mehr als 20 Jahren Kleve verabschiedet sich von LVR-Denkmalpfleger Andreas Stürmer

Kleve · Seit mehr als zwei Jahrzehnten war Andreas Stürmer die Stimme des Denkmalschutzes im Kleverland. Nun hatte der Referent für Bau- und Kunstdenkmalpflege beim LVR seinen letzten offiziellen Termin Kleve. Die Stadt sei für ihn eine Bereicherung gewesen, sagt er.

Ein Bild aus dem Juni: Andreas Stürmer begutachtet den Dachstuhl eines Wohnhauses an der Kolpingstraße in Kleve.

Ein Bild aus dem Juni: Andreas Stürmer begutachtet den Dachstuhl eines Wohnhauses an der Kolpingstraße in Kleve.

Foto: Stadt Kleve

Über 20 Jahre war Andreas Stürmer als wissenschaftlicher Referent für die Bau- und Kunstdenkmalpflege des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland für die Stadt Kleve zuständig. In seinem letzten offiziellen Ortstermin bedankte sich nun auch Stadtkämmerer Keysers für die Zusammenarbeit: „Dr. Stürmer stand sowohl der Stadtverwaltung als auch den Denkmaleigentumsbesitzern in der Stadt Kleve mit seiner Fachkompetenz und seinem außerordentlichen Engagement stets zur Seite. Wir bedanken uns herzlich für die letzten 20 Jahre in denen Sie uns mit ihrer Kompetenz und Leidenschaft unterstützt haben, Kleves bauliche Geschichte zu bewahren.“

Ergänzend zu den bereits seit langem geschützten Denkmälern hat die Stadt Kleve in Zusammenarbeit mit dem Klevischen Verein für Kultur und Geschichte und dem LVR eine Prüfliste von möglicherweise weiteren denkmalwerten Bauten aufgestellt, die systematisch abgearbeitet wird. Zudem wird mit jedem Bauantrag geprüft, ob es sich um ein schützenswertes Objekt handelt. Das LVR-Amt für Denkmalpflege und die kommunalen Denkmalpfleger begutachten und entscheiden dann gemeinsam, ob und in welchem Umfang die Gebäude von Denkmalwert sind. Ist ihr Urteil anhand der vom Denkmalschutzgesetz vorgesehen Kriterien positiv, erfolgt die Unterschutzstellung als Denkmal durch Eintragung in die Denkmalliste.

Nach der Eintragung in die Denkmalliste übernahm bisher Andreas Stürmer. In Kellen konnte so zum Beispiel am Biesenkamp ein Wohnhaus unter Berücksichtigung der Denkmalförderung des Landes in Stand gesetzt werden werden. 2014 wurde der Aussichtsturm an der Königsallee unter der Begleitung des Denkmalpflegers saniert. Zwei Beispiele, die nur stellvertretend für eine Vielzahl an Projekten stehen, die unter der Begleitung von Andreas Stürmer umgesetzt werden konnten.

Eigentumsbesitzer haben die Pflicht, eng mit der Stadt Kleve als Untere Denkmalbehörde zusammenzuarbeiten. In seinem letzten Vor-Ort-Termin erklärt Stürmer, dass Kleve für ihn in den letzten 20 Jahren eine Bereicherung gewesen sei. Die Stadt habe auch neben seinen europaweit bedeutenden historischen Gartenanlagen viel Potenzial. Ihm sei es daher ein besonderes Anliegen, dass die Bestandserfassung weiterhin sorgfältig verfolgt werde. Die Stadt Kleve fördert denkmalpflegerische Maßnahmen an Denkmälern, die in der städtischen Denkmalliste eingetragen oder gem. § 4 DSchG vorläufig unter Schutz gestellt worden sind. Die Zuschüsse betragen bis zu 50 Prozent der zuwendungsfähigen Aufwendungen, wobei der Höchstbetrag der Förderung 2.500 Euro beträgt. Es existiert eine Bagatellgrenze von 500 Euro pro Förderung.

Daneben existieren weitere Förderprogramme von Land, Bund und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Hier berät im Einzelfall die Untere Denkmalbehörde in Abstimmung mit dem Denkmalfachamt und gegebenenfalls der Bezirksregierung.

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