Einwohnerentwicklung 87.542 Menschen im Kreis älter als 60 Jahre

Kreis Kleve · Die Diskussion um die Impf-Reihenfolge offenbart auch die Altersstruktur der Kommunen: 28 Prozent fallen unter die Corona-Risikogruppe.

 In der Kreisstadt Kleve sind 20,3 Prozent der Menschen zwischen 60 und 79 Jahren alt, 6,4 Prozent über 80.

In der Kreisstadt Kleve sind 20,3 Prozent der Menschen zwischen 60 und 79 Jahren alt, 6,4 Prozent über 80.

Foto: Markus van Offern (mvo)

19.514 Menschen müssen kreisweit in den kommenden Wochen geimpft werden: So viele sind in den einzelnen Städten und Gemeinden des Kreises 80 Jahre oder älter. Das sind sechs Prozent der Einwohner des Kreises Kleve. In der größten Stadt Kleve (52.388 Einwohner) sind es 3333 Menschen, die in diese Altersgruppe fallen und als erste zum Impfen anstehen. Das sind die Zahlen, die das statistische Landesamt IT.NRW jetzt in einer Untersuchung zur Altersstruktur in Nordrhein-Westfalen vorgestellt hat. Zur Risikogruppe der über 60-Jährigen gehören im Kreis Kleve 87.542 Männer und Frauen.

In Nordrhein-Westfalen lebten Ende 2019 mehr als 1,2 Millionen Menschen im Alter von 80 oder mehr Jahren, 6,8 Prozent der gesamten Bevölkerung des Landes, erklärt IT.NRW. Weitere 3,8 Millionen Menschen (21,2 Prozent) waren 60 bis 79 Jahre alt. Damit gibt es in NRW mehr als fünf Millionen Personen (28,0 Prozent der Bevölkerung), die in den nächsten Wochen und Monaten früher als ihre jüngeren Mitmenschen gegen Corona geimpft werden.

Die Gruppe der 60- bis 80-Jährigen zählt im Kreis 68.028 Menschen, das ist mehr als ein Fünftel (21,8 Prozent) der Gesamtbevölkerung im Kreis. Insgesamt werden also in den nächsten Monaten mit den ersten Impfgruppen kreisweit mehr als 80.000 Menschen im Impfzentrum Kalkar erwartet  – all die, die nicht zuvor mobil, beispielsweise in Pflege- oder Altersheimen, geimpft wurden und werden. Dabei sind nicht die Risikogruppen eingerechnet, die ebenfalls in den ersten Impfzyklen anstehen.

Die Zahlen sagen aber auch etwas über die Altersstruktur in den einzelnen Kommunen aus: So gehört Weeze zu den jüngeren Kommunen im Kreisgebiet: Hier leben 575 Menschen über 80 Jahre (5,3 Prozent) und 2101 Menschen zwischen 60 und 80 Jahre (19,5 Prozent). Die beiden „ältesten“ Kommunen sind Rheurdt und Issum: In dem Altbierdorf (11.848 Einwohner) sind 7,2 Prozent der Bewohner, 860 an der Zahl, über 80 Jahre alt und 24,8 Prozent (2970) sind zwischen 60 und 80 Jahre alt, in Rheurdt (6515) sind 24,8 Prozent (1617) der Menschen zwischen 60 und 70 Jahre alt und 6,3 Prozent (411) älter als 80.

Von allen 396 Städten und Gemeinden des Landes wiesen Ende 2019 Bad Sassendorf (12,3 Prozent) im Kreis Soest, Erkrath (8,9 Prozent) im Kreis Mettmann und Bad Salzuflen (ebenfalls 8,9 Prozent) im Kreis Lippe die höchsten Anteile älterer Menschen (ab 80 Jahren) auf.

Die niedrigsten Anteile älterer Menschen ab 80 Jahren ermittelten die Statistiker für Augustdorf (4,6 Prozent) im Kreis Lippe und Saerbeck (4,7 Prozent) im Kreis Steinfurt, so IT.NRW, das für die Altersstruktur nicht die jüngste Zählung von 2020 zugrunde legte, sondern die Zahlen Ende 2019. So zählt Kleve beispielsweise aktuell 52.160 Einwohner.

Im Kreis Kleve haben neben Weeze die Städte Kleve und Goch vergleichsweise weniger Einwohner ab 60 Jahre als die anderen Kommunen: Kleve zählt 20,3 Prozent Menschen zwischen 60 und 79 Jahren (10.622) und 6,4 Prozent über 80, in Goch, der zweitgrößten Stadt im Kreis Kleve, sind es 7338 Menschen, die zwischen 60 und 79 Jahre alt sind (21,5 Prozent) und 1994 (5,8 Prozent) älter als 80 Jahre. Das trifft auch auf Straelen (16257) zu: Hier sind 20,3 Prozent der Menschen zwischen 60 und 79 Jahre alt und 6,2 älter als 80 Jahre.

Auch wenn die Einwohnerzahlen in den Kommunen des Kreises leicht rückläufig sind und die Alterstruktur mit 28 Prozent der über 60 Jährigen im Landesdurchschnitt liegt, sieht das statistische Landesamt die Region als eine wachsende an: zu den 2018 gezählten 143.700 Haushalten kommen bis 2040 prognostiziert 3700 hinzu: Man rechnet mit 147.400 Haushalten, wobei zwei Drittel der Haushalte nur eine oder zwei Personen zählen: IT.NRW rechnet damit, dass die Zahl der größeren Haushalte mit drei und mehr Personen um sieben Prozent abnehmen wird, so die Prognose.

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