Kreis Kleve Klassische Musik mit Schnecke Emma

Kreis Kleve · Wie kann man die Klassik wieder zurück in die Kindergärten bringen? "Elefanten-Pups"-Erfinderin Heidi Leenen aus Hartefeld stellt ihr neues Buch vor, das bei der Früherziehung helfen soll und das bereits in China sehr gut ankommt.

 Heidi Leenen ist gelernte Erzieherin. Jetzt stellt die Autorin ihr neues Werk vor.

Heidi Leenen ist gelernte Erzieherin. Jetzt stellt die Autorin ihr neues Werk vor.

Foto: Gottfried Evers

"Wenn man es schafft, dass der Funke Musik bei Kindern überspringt, wird er sie ein Leben lang begleiten. Genau das wollen wir mit 'Emma', dem Mitmach-Bilderbuch, erreichen", erzählt die gelernte Erzieherin Heidi Leenen, die sich seit vielen Jahren auf den Schwerpunkt Musik fokussiert hat. "Uns fehlte vor einiger Zeit ein fröhliches Buch, das wir in die musikalische Früherziehung einbauen konnten, und so entstand 2009 der 'Elefanten-Pups'." Das Werk wurde international erfolgreich, und nun ist mit "Emma - ohne dich wär' die Welt nur halb so schön" ein weiteres Buch erschienen, geschrieben von Heidi Leenen mit Illustrationen von Lisa Hänsch und Ramona Wultschner. Begleitet wird die Bildergeschichte von einer CD mit Musik von Stefan Malzew, die vom Vogler-Streichquartett eingespielt wurde und gesprochene Texte von Ulrike Schwab enthält.

"Die Idee ist, dass das Projekt viel Freiraum bietet, und jeder kann es auf seine Art angehen", so Leenen. "Es gibt auch viele Zusatzmaterialien. Zum Beispiel, damit Kindergärten ihre eigene Aufführung der Geschichte machen können. Außerdem gibt es ein Malbuch, bei dem nur Emmas Umrisse vorhanden sind, so dass Gruppen ihre eigenen Bilderbücher erstellen können. Im Wettener Kindergarten haben wir dazu ein Pilotprojekt abgehalten, und es ist sehr schön geworden."

Heidi Leenen, die Mitgründerin des mobilen Musik-Ateliers, hat sogar ein Land entdeckt, in dem "Emma" mindestens so gut ankommt, wie in Deutschland: China. "Musikpädagogin Melodie Luo gestaltet dort Konzerte, und durch den 'Elefanten-Pups' kam der Kontakt zustande. Am 19. August wird deshalb in Peking die Welturaufführung des Familienkonzerts rund um 'Emma' stattfinden." Ihre deutsche Premiere wird die kleine Schnecke, die sich auf eine Entdeckungsreise durchs Grüne macht, erst am 20. Januar in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums erleben.

"Es ist alles eine akustische Geschichte", erklärte Leenen. "Immer geht es um Töne und das Wiedererkennen von Klängen. Bei 'Emma' haben wir mit vier Streichern und einem Klavier gearbeitet und wollen so die klassische Musik wieder in die Kindergärten bringen. Besonders wichtig war dabei, dass, wenn Emma redet oder weint, man durch die Musik immer spüren kann, wie Emma sich fühlt. Denn wir hoffen, so eine neue Tür für die klassische Musik aufzustoßen."

Warum es wichtig ist, die Klassik am Leben zu erhalten? "Sie hat mehr Anspruch als viele aktuelle Stilrichtungen und ist wesentlich vielfältiger. Man bekommt schnell ein Gespür dafür, und auch die geistige Ebene wird mehr angeregt."

Abschließend verriet Leenen sogar, warum der Titel "Emma - ohne dich wär' die Welt nur halb so schön" ist: "Das ist ein schöner, weicher Name und sollte einladend klingen. Für mich ist wichtig, dass wir jedes Kind willkommen heißen und hoffentlich etwas ganz Persönliches erleben lassen. 'Emma' soll die Kinder begleiten und ihre Kreativität stärken. Und der Untertitel soll klar machen, dass jeder einzigartig ist. In jedem Kind steckt etwas Besonderes."

Bislang hat das Buch bewusst noch keine ISBN-Nummer, "denn wir wollten erst einmal schauen, wie sich alles entwickelt, und sind jetzt ganz überwältigt von der Resonanz", so Leenen. Das Werk sowie die Arbeitsmaterialien findet man unter www.schnecke-emma.de, und man kann mit mail@heidileenen.de direkt mit der Musikpädagogin und ihrem Team in Kontakt treten. Vor Ort gibt es "Emma" im Buchhaus Straelen, in Geldern beim Bücherkoffer und bei Keuck sowie in Kleve bei der Buchhandlung Hintzen.

(RP)
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