Kreis Kleve Klappbrücke für Hochschule

Kreis Kleve · Lange wurde um die Brücke, die die beiden Hochschulseiten verbinden sollte, gestritten. Jetzt installierte der Kreis Kleve eine bewegliche Brücke aus dem Emsland, damit der Kanal schiffbar bleibt. Kosten: 450 000 Euro.

Bilder vom Richtfest der Hochschule Rhein-Waal
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Wolfgang Spreen ist zufrieden. Der Landrat des Kreises Kleve lehnt auf dem Geländer der neuen Brücke und guckt übers Wasser des Spoykanals in Kleve. Er hat die Hochschule in den Kreis geholt, die Federführung des Baus liegt in seiner Behörde, und jetzt ist die lange diskutierte Brücke der Hochschule Rhein-Waal ebenfalls installiert. Zur Zufriedenheit aller.

Wie über niederländische Kanalsysteme oder Grachten verbindet jetzt eine Klappbrücke die Institutsgebäude der Hochschule Rhein-Waal auf der einen Seite des Kanals mit dem Hörsaalzentrum und den Gebäuden auf der anderen Seite. Für Studenten, Wanderer oder Radwanderer eine schicke Lösung. Gleiches gilt für Nutzer der Wasserstraße Spoykanal.

Zehn Meter Durchfahrtsbreite bleiben offen, die Brücke hat insgesamt eine Länge von 23,40 Meter und ist vier Meter breit — breit genug für Fußgänger und Radler. Die tragenden Konstruktionen sind aus Stahl, der Brückenbelag besteht aus Bohlen, und Geländer aus Edelstahl sichern den Weg. Gebaut wurde die Klappbrücke in Fresenburg im Emsland. Drei schwere Lkw brachten sie gen Niederrhein.

"Mit dieser beweglichen Brücken-Konstruktion haben wir dazu beigetragen, dass der Kanal schiffbar bleibt", sagt Wolfgang Spreen. Zusammen im Team mit seinem Stellvertreter Wilfried Suerick und Zandra Boxnick haben sie diese bewegliche Brücke möglich gemacht — und dem Kreis auch noch eine Stange Geld gespart. Denn zunächst war der Bau einer beweglichen Brücke umstritten. 400 000 Euro hatte der Kreis für eine Stahlbrücke eingeplant. Erste Angebote aus den Niederlanden für die Brücke lagen bei 1,6 Millionen Euro.

Das wäre viel zu teuer geworden. Zumal das Land zuvor die Sekundärkosten für die Hochschule (darunter fallen unter anderem die Brücken und die Parkhäuser) von 19 auf 16 Millionen Euro gedrückt hatte. "Wir mussten daraufhin den Bau eines Parkhauses streichen und 250 Parkplätze auf dem Campus-Gelände unterbringen, wir mussten die zweite Brücke vor dem Wendehafen streichen", blickt Suerick zurück. Da waren 1,6 Millionen Euro für eine Klappbrücke zu viel.

"Wir haben weiter gesucht und viele Brücken besichtigt — in Papenburg fanden wir dann solche Brücken". Tatsächlich lagen die Angebote aus Fresenburg deutlich unter denen der Niederländer. 450 000 Euro wollten die Emsländer — und bekamen den Zuschlag. Die Brücke kann künftig per Knopfdruck mit einer Fernbedienung geöffnet werden: "Wie ein Garagentor", sagt Boxnick. Ob ein durchfahrendes Schiff wie die "Düffel" diese Fernbedienung beim Schleusenwärter in Brienen erhält, muss noch geklärt werden. "Hauptsache ist, dass wir das Problem Brücke zufriedenstellend gelöst haben", sagt Wolfgang Spreen.

(RP/rl/jul)
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