Kleve Kita-Forscher: Der farbenfrohe Kohl

Kleve · Rotkohl und Blaukraut – das sind zwei Namen für ein Gemüse. Die Evonik-Kinderuni zeigt, warum beide richtig sind. Dazu gibt es ein Experiment nicht nur für die kleinen Forscher in den Kitas, die bei der Aktion mitmachen.

 So müsst ihr bei dem Experiment vorgehen: Stellt fünf Gläser mit Leitungswasser und eines mit Sprudel nebeneinander auf, gebt erst die unten genannten Stoffe hinein und dann in jedes Glas ein wenig Rotkohlsaft. Beobachtet, was dann passiert.

So müsst ihr bei dem Experiment vorgehen: Stellt fünf Gläser mit Leitungswasser und eines mit Sprudel nebeneinander auf, gebt erst die unten genannten Stoffe hinein und dann in jedes Glas ein wenig Rotkohlsaft. Beobachtet, was dann passiert.

Foto: Dana Kublin

Rotkohl und Blaukraut — das sind zwei Namen für ein Gemüse. Die Evonik-Kinderuni zeigt, warum beide richtig sind. Dazu gibt es ein Experiment nicht nur für die kleinen Forscher in den Kitas, die bei der Aktion mitmachen.

Neulich war Oma bei Lotta und Tom zu Besuch. Wenn sie da ist, kocht sie oft. Oma sagt immer: Es heißt Blaukraut. Und Papa behauptet: Nein, es heißt Rotkohl. Mit unserem heutigen Experiment könnt ihr herausfinden, was es damit auf sich hat. Dazu benötigt ihr Trinkgläser, Wasser, Natron oder Backpulver, Essig, eine Zitrone, Waschpulver, Wasser, Sprudelwasser, ein kleines Glas, einen Löffel und Rotkohlsaft.

Stellt sechs Gläser nebeneinander und füllt fünf mit Leitungswasser. Ins erste Glas gebt ihr einen halben Teelöffel Natron oder Backpulver und rührt um, bis sich das Pulver aufgelöst hat. Ins zweite Glas rührt ihr Waschpulver. In das dritte Glas gebt ihr einen Spritzer Zitronensaft, in das vierte etwas Essig, das fünfte füllt ihr mit Sprudel. In das sechste Glas gebt ihr nichts, dort soll nur Wasser drin sein. Malt Bilder, die ihr vor die Gläser legt — zum Beispiel von einer Zitrone oder eine Waschmaschine. Dann vergesst ihr nicht, was in welchem Glas ist. Jetzt gebt ihr in jedes Glas ein kleines Glas voll Rotkohlsaft. Was passiert?

Der Saft hat in jedem Glas eine andere Farbe: von Hellrosa und Rot über Violett und Blaugrün bis hin zu Grün oder Gelb. Wie kann das sein? Zeitungsmonster Kruschel kennt die Antwort: "Der Rotkohl erhält seine dunkellila Blattfarbe durch einen speziellen Farbstoff. Und dieser Farbstoff reagiert mit den Flüssigkeiten in den Gläsern. Wie er reagiert und sich färbt, hängt davon ab, ob die Flüssigkeit eher sauer oder eher seifig (basisch) ist." Die Farbpalette beim Rotkohl reicht von Hellrosa (wenn die Flüssigkeit sehr sauer ist) bis Gelb (sehr basisch).

Rotkohlsaft ist ein Indikator, ein Anzeigestoff. Einen solchen nutzen auch Wissenschaftler in Labors. Sie arbeiten mit vielen Stoffen und Lösungen. Viele davon sind ätzend und giftig. Man kann sie also nicht abschmecken. Um trotzdem herauszufinden, ob etwas sauer, neutral oder seifig ist, nutzen Wissenschaftler Farbstoffe wie den aus dem Rotkohl sozusagen als "chemische Zunge". Der Farbstoff wird in den Labors Cyanidin genannt.

Er kommt nicht nur im Kohl vor, sondern beispielsweise auch in Auberginen, Blaubeeren, Brombeeren und vielen blauen Blumen. Ihr könnt eure türkisfarbene Backpulver-Lösung wieder rot färben. Dafür müsst ihr Essig hineingeben. Dabei schäumt es, weil das Gas Kohlendioxid entsteht. Oder ihr färbt eure rosafarbene Essiglösung um, indem ihr Backpulver dazugebt.

Habt ihr nach unserem Experiment nun auch eine Idee, warum die Menschen in Norddeutschland eher Rotkohl sagen und die in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz eher von Blaukraut sprechen? Die Antwort: Das liegt daran, dass man im Süden beim Kochen keine Säure (Zitronensaft oder Essig) zum Kohl gibt. Deshalb bleibt der Kohl im Süden "blau" gefärbt. Im Norden dagegen geben die Leute Äpfel dazu. Das führt dazu, dass der Kohl rot wird. Denn Äpfel sind etwas sauer.

(RP/rl)
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