Kalkar-Grieth Kirchenchor Grieth ist 200 Jahre alt

Kalkar-Grieth · Im Jubiläumsjahr 2017 übernehmen neben der Griether Chorgemeinschaft, die zu den ältesten im Bistum Münster gehört, einige Chöre die musikalische Gestaltung der Sonntagsgottesdienste. Am 8. Oktober ist der Jubiläums-Festakt.

1817 weist erstmals eine Quelle auf die Existenz des Griether Kirchenchors hin, der nunmehr 200 Jahre besteht, womit er zu den ältesten im Bistum Münster gehört. Das erste Jahrhundert liegt weitgehend im Dunkeln, ein Dokument aus dem Jahr 1911 attestiert die damals 33-jährige Mitgliedschaft eines Sangesbruders. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte erstmalig zu Allerheiligen 1947 der erste feierliche Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter und Paul gefeiert werden. Ausdrücklich erwähnt der damalige Pfarrer Karl Kamps dabei die Mitwirkung des St. Cäcilienchors, der auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen ließ, wie schon aus dem Programm zum Cäcilienfest 1949 am 6. November im Saale Peerenboom abzulesen ist.

Anfänglich ein reiner Männerchor, wurde auch der Griether Chor ein gemischter Chor. Zu Beginn der 80er Jahre war der Kirchenchor an St. Peter und Paul mit rund 30 Sängerinnen und Sängern gut aufgestellt und wies in Breite und Spitze eine beachtliche stimmliche Qualität auf. Auswärtige Auftritte, oft mit dem Kirchenchor Kehrum, ebenfalls geleitet von Hildegard Graff, zahlreiche Kirchenkonzerte fremder Chöre auch aus den Niederlanden und Exkursionen bis zu den Beginenhöfen Flanderns gehörten zu den Aktivitäten des Chors. Höchste Anerkennung erfuhr der Chor dann im November 1988, als ihm die Palestrina-Medaille des Allgemeinen Cäcilienverbandes Deutschland verliehen wurde. Unter den Chorleitern ist besonders die Wirksamkeit von Hilde Stevens bleibend in Erinnerung geblieben. Die ehemalige Weltklassekanutin, die Hermann Prey viele Jahre am Klavier begleitete, legte mit ihrer ambitionierten Probenarbeit die Basis für eindrucksvolle Auftritte des Chors, häufig gemeinsam mit dem ebenfalls von ihr geleiteten Chor aus Keppeln.

Erwähnt sei in diesem Zusammenhang besonders das Doppelkonzert in beiden Pfarrkirchen im Februar 2005. "Kirchenmusik mit i-Tüpfelchen" titelte damals die RP. Seit zwei Jahren sichert der Verbund des traditionsreichen Chores mit der Chorgemeinschaft Düffelward, Keeken, Bimmen den weiteren Fortbestand, Leitung Dieter Paessens.

Im Jubiläumsjahr übernehmen neben der Griether Chorgemeinschaft einige Chöre die musikalische Gestaltung des Sonntagsgottesdienstes um 9.30 Uhr. Den Anfang machte die Chorgemeinschaft Wissel-Hönnepel unter Leitung von Lilly Kostiw mit der Vogt-Messe, am kommenden Sonntag, 24. September, folgt dann der Chor des Herz-Jesu-Klosters Kleve unter Leitung von Johannes Feldmann mit der Dachauer Messe von Pater Gregor Schwake OSB, komponiert im KZ Dachau und dort erstmals von seinen inhaftierten Priesterkollegen gesungen.

Der Gerlever Benediktinerpater Schwake, gebürtiger Emmericher, hatte 1929 die restaurierte Griether Orgel mit einer Eigenkomposition erstmals bespielt. Am 8. Oktober feiert der Cäcilienchor Grieth dann sein Jubiläum. Mit Orchesterbegleitung kommt die Missa Nona von Franz Amfelser zur Aufführung, dann folgt mit geladenen Gästen der Festakt im Seniorenheim St. Marien. Den Schlusspunkt setzt die renommierte St. Nikolai-Kantorei aus Kalkar.

Zeitpunkt und Programm werden noch bekanntgegeben. Nachdem der Chor nun zu 100 Prozent die Anforderungen zur Verleihung der Zelter-Plakette erfüllt, sollte auch diese Ehrung noch den Weg ins Schifferstädtchen finden.

(RP)
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