Kreis Kleve Kirche betreibt 76 Kitas im Kreis Kleve

Kreis Kleve · Über fünf Millionen Euro fließen jährlich vom Bistum in den Kreis Kleve. Dazu kommen investive Mittel für den Bau von KiTas. Die Kirchengemeinden erhalten Gelder aus dem Bistumshaushalt über Schlüsselzuweisungen.

 Allein in das neue Familienzentrum Merowingerstraße in Kleve investierte das Bistum 808.000 Euro.

Allein in das neue Familienzentrum Merowingerstraße in Kleve investierte das Bistum 808.000 Euro.

Foto: kds

Von den 8776 Kindern, die im Kreis Kleve eine Kindertagesstätte besuchen, werden mehr als die Hälfte in Einrichtungen der katholischen Kirche betreut. 76 Tageseinrichtungen für Kinder betreiben die Kirchengemeinden im Kreisgebiet für ihre 3224 "Schäfchen" aus dem Grundbestand der Kirche, für die die Kirche die Trägerkosten übernimmt. In diesem Grundbestand finanziert das Bistum den zwölf-Prozent Trägeranteil - für je 60 Katholiken in der politischen Gemeinde gibt es einen Kindergartenplatz. Je mehr Katholiken in den Kommunen, desto mehr Kosten übernimmt also Kirche. Derzeit fließen so vom Bistum jährlich für die Kinder aus dem Grundbestand 2,48 Millionen Euro in den Kreis Kleve. Den Trägeranteil für die zusätzlichen 1670 Plätze, die über den kirchlichen Grundbestand hinausgehen, übernehmen die Städte und Gemeinden mit 1,27 Mio. Euro.

Auch in den Gebäuden der Kindertagesstätten stecken kirchliche Mittel. So investierte das Bistum allein in das neue Familienzentrum an der Merowingerstraße in der Kreisstadt Kleve über 808.000 Euro, aus Bundes- und Landesmitteln kamen damals 612.000 Euro, von der Stadt über 400.000 Euro. Man sei froh, dass die Kirche sich so engagiere, hieß es beim Richtfest. Insgesamt wurden nach Angaben des Bistums zwischen 2008 und 2015 in den 665 Tageseinrichtungen für Kinder in Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinden im Bistum Münster 231 Millionen Euro für den Kita-Ausbau in die Hand genommen. Davon hat das Bistum Kirchensteuermittel in Höhe von 25 Millionen Euro bereit gestellt.

"Zusätzlich gewährt das Bistum Münster für das Kirchenjahr 2015/16 für die Kirchengemeinden im Kreis Kleve freiwillige Mittel in Höhe von insgesamt 333.800 Euro, die unter anderem für die Betreuung von Kindern mit Behinderung, für die Ausbildung von Praktikanten gedacht sind", heißt es aus Münster.

Die Kommunen sind dankbar für die Bistums-Millionen, die trotz sinkender Mitgliederzahlen in den Kirchen immer noch in die Städte und Gemeinden fließen. Das müssen die klammen Kassen der Kommunen dann nicht auch noch übernehmen. Doch eine Gesamtsumme zu ergründen, wie viel pekuniäre Unterstützung vom Bistum denn nun in den Gemeinden ankommt, gestaltet sich dagegen schwierig: "Diese Frage ist höchst komplex und nur sehr differenziert zu beantworten. ,Die' katholische Kirche gibt es unter finanziellen Gesichtspunkten nicht - es gibt dagegen ganz unterschiedliche katholische Rechtsträger mit völlig verschiedenen Finanzierungsbedingungen", sagt Stephan Kronenburg von der Bischöflichen Pressestelle in Münster auf Nachfrage. So seien beispielsweise vom Diözesancaritasverband an die Verbände im Kreis Kleve zur Mitfinanzierung der laufenden Kosten der offenen sozialen Dienste rund 1.6 Millionen Euro in den Kreis geflossen - also für die Caritas-Verbände Geldern-Kevelaer und Kleve, für den Sozialdienst katholischer Frauen. Die Mittel werden vom Diözesancaritasverband an die Verbände im Kreis Kleve verteilt.

Wichtig für die Kirchengemeinden sind vor allem die Gelder, die sie aus dem Bistumshaushalt über die sogenannten Schlüsselzuweisungen erhalten. Diese orientieren sich unter anderem an der Zahl der Mitglieder einer Kirchengemeinde sowie an den Betriebskosten, die für die kirchlichen Gebäude in der Gemeinde anfallen. Die Kirchengemeinden im Kreis Kleve erhalten im laufenden Haushaltsjahr insgesamt 2,1 Millionen Euro.

Die 35 Mio Euro für die Investitionen in das Katholische Karl Leisner Klinikum im Kreis Kleve kamen aus Eigenmitteln, so Bernd Ebbers, Geschäftsführer der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft.

(RP)
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