Kalkar-Appeldorn/Uedem Kinderprinzen feiern Veilchendienstag

Kalkar-Appeldorn/Uedem · Mit den Narrenzügen in Uedem und Kalkar-Appeldorn hat der Kreis Klever Straßenkarneval sein Ende gefunden. Bei bestem Wetter zogen die Wagen und Fußgruppen durch die Gemeinden, um mit zahlreichen Gästen zu feiern.

 Die närrische Karawane zog in Kalkar-Appeldorn von der Zuckerfabrik aus los in Richtung Ortseingang.

Die närrische Karawane zog in Kalkar-Appeldorn von der Zuckerfabrik aus los in Richtung Ortseingang.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Das Kinderprinzenpaar richtet noch ein letztes Mal die Uniform, dann setzt sich der Zug vom Werksgelände Pfeifer & Langen aus in Bewegung. Angeführt vom Bundesschützen Tambourcorps Hönnepel geht es an der Burg Boetzelaer vorbei auf den Ortseingang zu, wo sie wieder stehen: die zahlreichen Narren, die mit Lena I. Kropmann und Constantin I. Gerlach den Veilchendienstagszug in Appeldorn feiern wollen.

So viele Besucher sind in das kleine Kalkarer Dorf gekommen, dass die Autoschlangen am Wegesrand schon weit vor dem Ortseingangsschild auftauchen. Eines wird allen schnell klar: Die Wagen und Fußgruppen in Appeldorn wurden auch in diesem Jahr mühe- und liebevoll entworfen und zusammengebaut. "Klimawandel wunderbar — Frühling schon im Februar" titeln die die Messdiener Heilig Geist mit ihrem Mottowagen, von dem ein großer Pinguin auf die Zugteilnehmer heruntergrüßt. Wie passend, dass einige Zugnummern dahinter Schneemänner um die Wette schmelzen.

Denn beim Wetter hatten die Karnevalisten auch am Veilchendienstag ausgesprochenes Glück: Frühlingshafter Sonnenschein begleitete die Umzüge. Falls es doch noch zu sintflutartigen Regenfällen gekommen wäre — das Männerballett wäre bereit gewesen. Sie hatten es sich auf der "MS Ballerina" gemütlich gemacht. Doch auch Politik darf beim Zug in Appeldorn nicht fehlen. So ist unter dem Motto "Märchenwelt Kalkar" das Forum Kalkar mit dabei. Jeder fängt einmal klein an: Der Wagen des Forums wird von einem Kinder-Kettcar gezogen.

 "Uem Helau!" hieß es am Dienstag mit den Kinderprinzenpaaren im Ortskern der Schuster-Gemeinde.

"Uem Helau!" hieß es am Dienstag mit den Kinderprinzenpaaren im Ortskern der Schuster-Gemeinde.

Foto: Gottfried Evers

Aus der Nachbarstadt Vynen sind die Altherren des SV angerückt. "Xanten-City lebt in Saus und Braus St(prunk) knippst Vynen die Lichter aus", dichten sie.

In Uedem jubeln die Karnevalisten traditionell nicht nur einem, sondern gleich mehreren Kinderprinzenpaaren zu. Denn der Kinderkarneval in der Schustergemeinde ist einer der ganz wenigen Züge im Kreis Kleve, bei dem der Altersschnitt vermutlich deutlich unter 18 Jahren liegt. So spielen dort die Kitas und Kigas die ganz große Rolle. Angeführt von den Kolping-Narren, ziehen die bunt kostümierten Prinzenpaare Philip Angenendt und Emily Deckers vom Kindergarten Kunterbunt sowie Lukas Lehmkuhl und Leni Lockermann von St. Franziskus durch die Gemeinde. Während der Kindergarten Kunterbunt sein Prinzenpaar als "Süße Trauben kunderbunt" begleiten, quaken bei St. Franziskus die Froschkönige um die Wette.

Die Kindertagesstätte Lebensgarten — in Trägerschaft der Lebenshilfe — nimmt, passend zu den aktuellen Kita-Streiks, verkleidet als Schwarzer Peter teil. "Werden sie sich einig, ja oder nein? Uns Eltern lässt man ganz allein", hatten sie unter anderem auf ihre Schilder geschrieben. Den närrischen Frohsinn lässt sich aber auch in Uedem keiner nehmen und jede der Gruppen wirft ordentlich Kamelle an die Vielzahl an Zuschauern, die das Spalier durch den Ortskern bilden.

Anschließend geht es für viele Teilnehmer zur Kinderkarnevalssitzung im Bürgerhaus, wo das Ende der Session gefeiert wird. Aber nach der närrischen Zeit für ist für viele der Narren schon vor der nächsten. Und so gehen wohl bei manchen am Aschermittwoch schon insgeheim die Planungen für das kommende Jahr los.

(lukra)
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