Kleve Kinderarzt mit Leib und Seele

Kleve · Dr. med. Helmut Schumacher starb im Alter von 76 Jahren. Über 30 Jahre lang leitete er als Chefarzt die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Neonatologie am St. Antonius-Hospital in seiner Heimatstadt Kleve.

 So kannten ihn die Menschen aus dem Kreis Kleve über Jahrzehnte: Kinderarzt Dr. Helmut Schumacher mit einem Kleinkind.

So kannten ihn die Menschen aus dem Kreis Kleve über Jahrzehnte: Kinderarzt Dr. Helmut Schumacher mit einem Kleinkind.

Foto: Gottfried Evers

Dr. Helmut Schumacher ist tot. Er starb im Alter von 76 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Über 30 Jahre leitete der Klever als Chefarzt die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Neonatologie am St.-Antonius-Hospital und war Leiter der Kinderkrankenpflegeschule. Seit 1969 war er das stets freundliche Gesicht dieser Klinik und baute den guten Ruf der Kinderstationen aus. Jedem seiner kleinen Patienten war er liebevoll und fürsorglich zugetan. Kleves Bürgermeister Josef Joeken würdigte Schumacher bei dessen Verabschiedung 1999 als "Chefarzt einer neuen Generation, bei der man das gute Gefühl hatte, nicht nur am weißen Kittel hoch blicken zu müssen".

1999 im Ruhestand

Als Helmut Schumacher 1999 in den Ruhestand ging, dankten nicht nur Belegschaft und Ärztekollegen, sondern vor allem die vielen kleinen und groß gewordenen Patienten, die ihm so viel zu verdanken haben. Oft nicht weniger als das Leben. Alle sind bestürzt über den plötzlichen Tod des Kinderarztes.

"Mit seiner großen Fachkompetenz trug er maßgeblich zu der herausgehobenen Bedeutung der Klinik, insbesondere der Abteilung für Neonatologie, bei", sagt Dr. Peter Enders, Hauptgeschäftsführer des inzwischen Katholische Kliniken im Kreis Kleve (KKIKK) titelnden Krankenhausverbundes, dem auch das St.-Antonius-Hospital angehört.

Schumacher studierte nach dem Abitur am Klever Gymnasium (heute Freiherr-vom-Stein Gymnasium) in Heidelberg, Bonn und Innsbruck. Bewusst war der junge Arzt anschließend wieder zurück in seine Heimatstadt Kleve gekommen. Hier trat er 1969 in die Fußstapfen seines Vaters, der ab 1929 der erste niedergelassene Kinderarzt in Kleve war und mit dem Aufbau der Kinderklinik begonnen hatte. Zuvor hatte Helmut Schumacher promoviert (1962), hatte in Bonn an der Universitätskinderklinik seine Facharztausbildung gemacht und war Oberarzt in Neuwied. Letztlich schrieben Vater und Sohn Schumacher den Löwenanteil der Geschichte der Klever Kinderklinik.

Während sein Vater noch hauptsächlich ambulant gearbeitet hatte, baute Helmut Schumacher die Kinderklinik zu dem aus, was sie heute darstellt. Er legte die Fundamente, auf denen er die Kinderklinik ausbaute. So wurde das St. Antonius Hospital zu Schumachers Zeit das pädiatrisch neonatologische Zentrum der ganzen Region, nicht nur des Kreises Kleve.

Ehrenamtlich engagiert

Daneben engagierte sich Dr. Schumacher auch ehrenamtlich für Gesundheit, Ausbildung und Zukunft von Kindern und Jugendlichen — so leitete er auch viele Jahre als Vorsitzender die Elternpflegschaft des Collegium Augustinianum Gaesdonck in Goch.

(RP)
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