Kleve Kinder zeigen Bürgermeister die Quelle

Kleve · Im Tiergartenwald hinter dem Museum Kurhaus Kleve präsentierten die Schüler der 5a des Adenauer-Gymnasiums ihre entdeckte Quelle. Kleves Bürgermeister Theo Brauer versprach, die Wünsche der Kinder dem Rat vorzutragen.

 An der Quelle: Die 22 Jungen und Mädchen der Klasse 5a vom Klever Adenauer-Gymasium zeigen dem Klever Bürgermeister (Mitte) ihre Entdeckung.

An der Quelle: Die 22 Jungen und Mädchen der Klasse 5a vom Klever Adenauer-Gymasium zeigen dem Klever Bürgermeister (Mitte) ihre Entdeckung.

Foto: Stade

Antonia Osterkamp aus der Klasse 5a hat klare Vorstellungen, wie der Pavillon, in dem man vom Klever Heilquellwasser trinken kann, aussehen soll: fast genau so, wie das historische Stahlbrunnen-Haus, das neben dem Klever Kurhaus gestanden hat. Und so hat sie ihr Modell gebaut: Mit schlanken, silbern glänzenden Säulen, an denen Rosen wachsen.

Antonia Osterkamp besucht die Klasse 5a des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG). Zusammen mit 22 Jungen und Mädchen ihrer Klasse war die Kleine gestern im Forstgarten, um stolz und selbstbewusst die Früchte ihrer Arbeit zu zeigen: Dem Bürgermeister, der mit seinem Denkmalschützer Martin Verhoeven und seinem Technischen Beigeordneten Jürgen Rauer gekommen war. Der Stadtführerführerin Wiltrud Schnütgen vom Klevischen Verein. Dem Direktor des Museums Kurhaus Kleve, Prof. Harald Kunde. Und nicht zuletzt dem Brunnenfachmann Kronsbein aus Krefeld.

Die Klasse 5a des KAG und ihr Lehrer Wolfgang Tyssen haben die Klever Heilquellen zu ihrem Thema gemacht, haben geforscht, gelesen, alte Bilder und Karten geguckt, und sogar eine Quelle gefunden. Vielleicht sogar die wirkliche Heilquelle, die einst die Menschen ins Bad Cleve lockte? Mit beiden Händen schaufelten die Fünftklässler gestern den Lauf der Quelle vom Herbstlaub frei, um ihn den prominenten Gästen zu zeigen. Eine tolle Quelle – aber leider nicht die richtige, wie Kronsberg sagte. "Die Quelle ist vor über 100 Jahren versiegt und mit dem Ersten Weltkrieg war die Badekultur in Kleve zu Ende", erklärte Wiltrud Schnütgen den Kindern. Wichtig war den Schülern auch, die richtige Quelle zu ergraben. Denn die war nach historischen Quellen besonders heilsam, sagt Kronsberg. Es würde sich lohnen, sie wieder zu ergraben, glaubt der Krefelder. Bürgermeister Theo Brauer wiederum war begeistert vom Einsatz der Schüler und versprach ihnen, sich weiter um das Thema Heilquelle zu kümmern. Er werde das dem Rat der Stadt Kleve vortragen. "Wir müssen dann sehen, ob es finanzierbar ist", sagt er.

Nach Besichtigung der entdeckten Quelle diskutierte der Bürgermeister mit den Kindern in der Bibliothek des Kurhauses. Einige Schüler fänden es toll, wenn man dort wieder Quellwasser trinken könne und dann die Straße beruhigt wäre. Brauer war begeistert, erklärte aber, dass es dafür keine Mehrheit gebe, weil dann an anderer Stelle eine andere Straße gebaut werden müsste. Bei der Diskussion stand Antonias Brunnenhaus-Modell mitten auf dem Bibliotheks-Tisch. Vielleicht kann das irgendwann gebaut werden, um dort das Heilwasser wie Voltaire "zu schlürfen". Zum Dank bekamen die Kinder von der Stadt das Buch von den Klever Quellen und von Wiltrud Schnütgen eine Mitgliedschaft im Heimatverein.

(RP)
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