Bedburg-Hau-Moyland Kinder üben im Schloss das Zähneputzen

Bedburg-Hau-Moyland · Bereits seit einigen Jahren veranstaltet der Verein "Jugendzahnpflege im Kreis Kleve" jeweils im September den Zahnpflegetag in Moyland. 22 Kindergärten mit rund 350 Kindern sowie 80 Eltern und Erziehern nahmen diesmal teil.

 Lehrstunde für die Kleinen: Anhand großer Styroporzähne erklärt das Zahnarztteam, wie Karies entsteht und was er anrichten kann.

Lehrstunde für die Kleinen: Anhand großer Styroporzähne erklärt das Zahnarztteam, wie Karies entsteht und was er anrichten kann.

Foto: Gottfried Evers

Es ist dieser Geruch. Irgendwie kalt, wenn kalt als Beschreibung für Gerüche zulänglich wäre. Leicht beißend, mit einem Hauch Frische, ein Mix aus Fichtennadeln und Pfefferminzöl. Den Duft vom Zahnarzt erwartet man hier auf Schloss Moyland nicht unbedingt, doch zum Anlass des Zahnpflegetages geht das wohl in Ordnung. Die Kinder stört es zumindest überhaupt nicht.

"Die Eltern schicken ihre Kinder immer früher zum Zahnarzt. Das ist sehr schön", sagt sich Nicole Hilgers, Zahnärztin in Geldern. Den Grund hat sie direkt parat: "Wenn die Kinder schon kommen, obwohl sie gar keine Beschwerden haben, sind sie später angstfreier, weil wir nicht beim ersten Mal behandeln müssen." An sich sei es besser, zu früh zu kommen als zu spät. "Die ersten zu versiegelnden bleibenden Backenzähne kommen schon mit sechs Jahren", sagt Helmut Koenen, zweiter Vorsitzender bei der Interessensgemeinschaft Zahnärzte linker Niederrhein (IZN). Doch angstfrei sind die Kinder hier auf Schloss Moyland sowieso.

Vor dem Karies-Stand haben sie einige von ihnen versammelt. Die Augen weit geöffnet verfolgen sie, wie die Zahnärztin ihnen erklärt, wie Karies entsteht. Auf einen großen Styroporzahn tropft die Ärztin eine Flüssigkeit, die das Styropor auflöst. Es entsteht ein Loch. "Das ist Karies", stellt ein Mädchen stolz fest. Einige Meter weiter steht Anja Groß vor einem großen Waschbecken, umringt von Kindern.

Anja Groß ist Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin und erklärt den Kleinen gerade, wie sie richtig Zähne putzen. Mit kleinen Merksätzen sollen sich die Kinder die Bewegung merken: "Hin und her ist gar nicht schwer". "Wir putzen nach der KAI-Methode. Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen", erklärt Anja Groß. Vor dem Zähneputzen ging es für die Kinder allerdings erst in den Kariestunnel. Mit einer fluoreszierenden Tinktur werden unter Schwarzlicht Flächen deutlich, die beim Putzen vernachlässigt werden. Für die Kinder ohnehin ein Erlebnis; werden doch Zunge und Zähne im ultravioletten Licht neongrün.

Breite Unterstützung erhält die Jugendzahnpflege bei der Aktion von der IZN, die maßgeblich die Gelder zur Verfügung stellte. 22 Kindergärten mit rund 350 Kindern und 80 Eltern und Erziehern hatten sich für den Zahnpflegetag angemeldet. Am Ende stand meist ein breites Kinderlachen, mal mit mehr, mal mit weniger Milchzähnen.

(RP)
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