Niederrhein Kinder tragen Friedenslicht in die Welt

Niederrhein · Die Aussendungsfeier im Xantener Dom gestalteten Weihbischof Wilfried Theising und Pfadfinderschaft St. Georg Goch.

 Bei der Aussendungsfeier des Friedenslichts aus Bethlehem zündete Luca Hurkens, der das Licht auch mit Alba in den Dom gebracht hatte, viele Kerzen an.

Bei der Aussendungsfeier des Friedenslichts aus Bethlehem zündete Luca Hurkens, der das Licht auch mit Alba in den Dom gebracht hatte, viele Kerzen an.

Foto: Armin Fischer

Etliche Kilometer hat es bereits hinter sich gebracht. In der Geburtskirche von Jesus Christus entzündet und in Wien vervielfältigt, kam das Friedenslicht aus Betlehem am dritten Advent nach Deutschland. Von 30 Städten aus sollte es weitergetragen werden, um schließlich in jeder Gemeinde und in jedem Haus als Symbol des Friedens zu leuchten. So auch im St.-Viktor-Dom. Unzählige Kinder und Jugendliche sind zur Aussendungsfeier des Friedenslichts aus Betlehem nach Xanten gekommen, um die kleine Flamme zu mehren und weiter in die Welt zu tragen.

Anfangs in völlige Dunkelheit getaucht, erstrahlte der gesamte Dom nach und nach, Reihe für Reihe in einem Lichtermeer aus Kerzen. Weihbischof Wilfried Theising appellierte an die jungen Leute, das Licht gut zu behüten und es beständig weiterzutragen. Er erklärte, Jesus selbst sei als kleines Licht in die Welt gekommen. "Heute bezeichnet der Ausdruck oft einen Menschen, der noch nicht viel weiß und nicht viel bewirken kann. Doch Jesus war es nicht peinlich, ein kleines Licht zu sein", bemerkte Theising. Es bedürfe nämlich nicht mehr, um zu erkennen, ob der Mensch zur Nächsten traurig oder freudig ist. Und es bräuchte nicht mehr als ein kleines Licht, um andere zu entfachen. "Nehmt ein Licht mit und tragt Jesus selbst damit weiter. Auch wenn die Flamme klein ist, so macht sie doch die Welt etwas heller und das Miteinander etwas freundlicher", sagte der Weihbischof. Auch der Stamm Edelweiss der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) aus Goch, der den Gottesdienst inhaltlich gestaltete, mahnte, die Flamme nie erlöschen zu lassen: "Es ist nur ein kleines Licht.

Ein Windhauch genügt, um es auszublasen. Ich selbst kann es zertreten, auspusten oder ignorieren. Doch was wäre dies für eine Welt ohne Friedenslicht: Sie wäre hell erleuchtet, aber ohne Wärme, berechenbar, aber ohne Liebe", hieß es. Viele Menschen, Tyrannen und Unterdrücker, hätten bereits viel Dunkelheit, Hass und Gewalt in die Welt gebracht. Das kleine Licht aus Betlehem aber überlebte. "Tragen wir nun das Licht weiter, indem wir in den kommenden Tagen des Weihnachtsfestes unsere Akkus wieder aufladen und Kraft tanken für Neues", betonten die Pfadfinder. Mit der Geschichte von einem alten Mann aus China, der die Berge vor seinem Haus abtragen wollte, um im Sonnenlicht zu stehen, verdeutlichten die Jugendlichen die anhaltende Arbeit um den im Licht versinnbildlichten Frieden. So entgegnete der Mann, der von allen für verrückt erklärt wurde, dass er Tag für Tag Stück für Stück des Berges abtragen würde.

Nach seinem Ableben täten seine Kinder das gleiche und daraufhin ihre Kinder auch. "So verrückt war der alte Mann also gar nicht. Er hatte ein Ziel und wusste, dass mit genügend Ausdauer, mit vereinten Kräften jedes Ziel zu schaffen ist", bemerkte Theising.

Zum Lied "Ein Licht in Dir geboren", gespielt von der "Effata Band", entzündeten die Jugendlichen daraufhin Kerze für Kerze, bis der gesamte Dom erleuchtet war.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort