Kalkar Kinder bauen ihre Schule auf

Kalkar · Der Kalkarer Verein Hispaniola setzt nach dem Tod des Gründers und Motors Michael Heiming die Arbeit fort. In der Dominikanischen Republik und in Haiti werden neue Schulen gebaut, um Kindern Bildung zu vermitteln.

 Diese Schülerin schleift mit Begeisterung die Wände ihres künftigen Klassenraums, damit endlich der Unterricht beginnt.

Diese Schülerin schleift mit Begeisterung die Wände ihres künftigen Klassenraums, damit endlich der Unterricht beginnt.

Foto: Privat

8000 Kinder und Jugendliche haben die einmalige Chance bekommen, dem täglichen Teufelkreis aus Elend und Verzweiflung zu entkommen. Mit Hilfe des Kalkarer Vereins Hispaniola sind in den vergangenen zwölf Jahren 35 Schulen mit über 100 Klassenräumen gebaut worden, um 8000 jungen Menschen in der Dominikanischen Republik und in Haiti eine Lebensperspektive zu geben.

"Nur Bildung bietet die Möglichkeiten, der Armut zu entrinnen", sagte die Vereinsvorsitzende Barbara Becker und informierte gestern über die Errichtung von vier neuen Schulen für 1500 Kinder und Jugendliche in der Karibik. Die Schüler und die einheimische Bevölkerung, die Geld für ihren Einsatz erhielten, seien mit glühendem Herzen dabei, um beim Aufbau ihrer Schulen zu helfen.

Das Gesicht und ein Motor des Vereins war über Jahre der im Frühjahr verstorbene Hispaniola-Vorsitzende Michael Heiming. Barbara Becker folgte ihm als Vorsitzende und machte sich jetzt ein Bild vom Baufortschritt der Projekte in Haiti und der Dominikanischen Republik. "Wir informieren die Öffentlichkeit über unseren Einsatz, um zu zeigen, dass die großartige Leistung des Vereins nach dem Tod von Michael Heiming fortgesetzt wird", betonte Hispaniola-Pressesprecher Harald Münzner.

Etwa eine Million Euro koste die Errichtung der vier Schulen in Haiti und in der Dominikanischen Republik, so Barbara Becker. Der überwiegende Teil der Summe sei durch Steuergelder und ein Kindermissionswerk geflossen. "150 000 Euro für die vier Schulen stammen aus Vereinsgeldern", sagte die Vorsitzende.

Die größte Summe komme durch Sponsorenläufe der Schulen zusammen. Es gebe auch regelmäßige Spender sowie Gelder von Familienfeiern und Beerdigungen. Barbara Becker hält auch Vorträge, um Spenden für die Kinder in der Karibik zu bekommen. Sie wirbt demnächst sogar in einer Saarbrücker Schule für das Bildungs-Projekt in Lateinamerika.

Drei der vier neuen Schulen sind in Haiti eröffnet worden oder werden bald die bildungshungrigen Kinder aufnehmen. Doch mit dem Bau der Schule ist es nicht getan. "Haiti ist so arm, dass der Staat die Lehrer oder die Lehrmaterialien nicht bezahlen kann", berichtete die Vorsitzende. Die Finanzierung der Folgekosten übernähmen katholische Kirchengemeinden in den USA. Die Schule in der Dominikanischen Republik seien der öffentlichen Hand übergeben worden, die die nun für die Folgekosten aufkomme. Den Vertrag dazu hat Barbara Becker bei einem Treffen dem Staatspräsidenten übergeben.

"Hispaniola" setzt die Arbeit zum Wohle der jungen Menschen fort. Ein Verein in Haiti suche die nächsten Bildungsstandorte. Münzner: Wichtig ist, den Bedarf für Schulen zu ermitteln. Der Hunger nach Bildung ist noch lange nicht gestillt."

(RP/rl)
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