Keramik-Festival im Grünen Mehr als 100 Kunsthandwerker kommen zur Keramisto nach Milsbeek

Goch/Milsbeek · Zur Keramisto 2023 sind am Wochenende 100 Kunsthandwerker in Milsbeek versammelt. Die Veranstalter versprechen ein Keramik-Festival im Grünen. Was die Besucher erwartet.

 Katrin König mit ihren Keramikobjekten.

Katrin König mit ihren Keramikobjekten.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Katrin König ist bester Dinge: Mehr als 80 Keramik-Künstler aus ganz Europa haben sich angesagt, ihre filigranen, kunstvollen, kräftigen, abenteuerlichen und auch nicht selten witzigen Arbeiten in Milsbeek zur Keramisto 2023 zu präsentieren. Alle haben sie sich der kritischen Jury gestellt und wurden ausgewählt zur Keramisto, auf der sich die Keramiker-Elite aus aller Herren Länder am Samstag, 16. September, und Sonntag, 17. September, jeweils von 10 bis 18 Uhr, versammelt. Organisiert wird das Keramik-Festival vom Töpferkollektiv in Milsbeek, deren Mitglieder ebenfalls ihre Skulpturen, ihre Töpfe, Teller und Tassen, Schüsseln und Vasen präsentieren werden. „Damit sind dann am Wochenende rund 100 Kunsthandwerker versammelt“, sagt König.

König gehört seit Jahren zum Organisationsteam der Keramisto. Sie hat Töpfern noch in DDR-Zeiten gelernt und zog nach dem Mauerfall aus in den Westen, in den Niederlanden ihre Kenntnisse weiter zu vertiefen. Sie wurde schließlich in Hommersum heimisch, wo sie ihre hochwertigen Arbeiten fertigt und auf Märkten oder im Internet verkauft – so, wie die anderen Teilnehmer der Keramisto. In diesem Jahr hat sie die changierend-schillernden Oberflächen, die sie 2022 erstmals präsentierte, weiterentwickelt. „Ich habe jetzt noch mehr Farben, habe an den samtigen Oberflächen der Werke nochmals gearbeitet“, sagt sie. Vor allem geht es ihr aber um eine größere Farbigkeit: Es gibt neben den je nach Lichteinfall tiefdunkelblau schimmernden Arbeiten auch welche in Hellgrün, in Gelb oder in Aubergine. Es gehe darum, die Möglichkeiten, die die Keramik für einen Profi eröffnet, immer weiter auszuloten und weiterzuentwickeln, sagt die Meisterin.

König freut sich in diesem Jahr auch wieder auf die Kollegen aus Großbritannien, die trotz aller Zoll-Probleme, die die Insel nach dem Brexit hat, es sich nehmen lassen, in diesem Jahr zu dem Markt in die Niederlande zu fahren und sich auf einem der letzten großen Keramik-Events im Herbst zu präsentieren.

„In diesem Jahr ist auch eine Kollegin aus Armenien dabei“, sagt König. Man darf gespannt sein auf die Interpretation von Keramik aus dem Kaukasus zwischen Europa und Asien: Angela Manukyan präsentiert kräftig farbige Kreationen voller Bilder. Aus Estland bringt Aare Freimann seine freundlichen Fabelwesen mit ihren wehenden Ohren mit, geschwungene Gefäße hat Vilija Balciuniene aus Litauen im Gepäck. Spannend die verkrusteten Oberflächen des Franzosen Pep Gomez oder die stumpf irdenen Gefäße von Terry Davis aus Italien, die innen glatt glasiert wie Wasser aus einem italienischen See glitzern. Keramisto bietet also wieder die ganze Spannbreite keramischer Kunst auf.

Doch Besucher können sich, sagt König, auch zu Workshops anmelden, wenn sie den Markt besuchen. „Töpfern ist ja gerade wieder richtig in“, sagt König. Also bieten die Profis den Hobby-Künstlern die Möglichkeit, ihnen über die Schulter zu schauen und sich Tipps abzuholen. Sie lernen das Arbeiten an der Drehscheibe ebenso wie die Technik des Aufbauens.

Aufgebaut ist der Markt mit seinen langen Ständen wieder am Naherholungsgebiet in Plasmolen mit Blick auf den See und umrahmt von Wald. So wirbt das Milsbeeker Töpferkollektiv für seinen Markt als „Festival im Grünen“. Natürlich wird es auch die Möglichkeit zum Snack oder zu einem Tässchen Kaffe geben – auch das in guter alter Tradition.

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