Niederrhein Keine brotlose Kunst
Niederrhein · Angehende Bäcker und Bäckereifachverkäuferinnen aus den drei niederrheinischen Innungsbezirken nahmen gestern an einem Wettbewerb in Moers teil. Herstellung und Präsentation der Waren wurden bewertet.
Kein anderes Land der Welt hat so zahlreiche verschiedene Brot-, Brötchen- und Gebäcksorten wie Deutschland, und dank des Einfallreichtums unserer Bäcker kommen täglich weitere hinzu.
Diesen Einfallsreichtum auch beim zukünftigen Nachwuchs des Bäckerhandwerks zu fördern, ist seit fünf Jahren das Anliegen eines besonderen Back- und Dekorationswettbewerbs für angehende Bäcker und Bäckereifachverkäuferinnen aus den drei niederrheinischen Bäckerinnungsbezirken Kleve-Wesel, Krefeld-Viersen und Mönchengladbach, der gestern im Handwerklichen Bildungszentrum in Moers stattfand.
Fünf Teams aus drei Schulen
Unter dem diesjährigen Motto "Brot ist Leben — Brot ist Kultur" beteiligten sich daran wieder fünf Teams aus den in den drei Innungsbezirken beheimateten Berufsschulen Geldern, Dinslaken, Kempen, Krefeld und Mönchengladbach. Dabei bestand jedes Team jeweils aus drei jungen Bäckern und drei Bäckereifachverkäuferinnen, die allesamt gerade ihr drittes Lehrjahr begonnen haben.
In welcher Weise sie das vorgegebene Thema gestalterisch darzustellen gedachten, war jedem Team freigestellt, vorgegeben war lediglich ein für alle einheitlicher, circa 100 Zentimeter breiter und 60 Zentimeter tiefer, mit Rück- und Seitenwänden versehener Repräsentationsstand, wobei die Bäcker des Teams ab acht Uhr für die Herstellung der Backwaren und die Verkäuferinnen ab 10.30 Uhr für deren gefällige Dekoration zuständig waren. So hatte zum Beispiel das Gelderner Team mit allerlei regionaltypischen Broten, Gebäcken und Gegenständen eine kulinarische Reise durch Deutschland gestaltet.
Heimische Kulturen
Andere Teams hatten die Backkultur von der Steinzeit über das Mittelalter bis heute zum Thema gewählt oder zeigten an ihrem Stand, welchen Einfluss inzwischen andere, bei uns heimische Kulturen auf unser hiesiges Brot- und Gebäckangebot haben. "Das ist mal etwas ganz anderes. Man sieht, was die anderen so machen, kann sich dabei eine Menge Anregungen für die eigene Abschlussprüfung holen und lernt dazu noch viele neue Leute kennen", begründete die junge, angehende Bäckereifachverkäuferin Romina Galli ihre Teilnahme am Wettbewerb.
Natürlich hoffte sie mit ihrem Team auch auf den Sieg und damit verbunden auf die von Ehrenobermeister Wilhelm Küppers aus Xanten gespendete und von der Künstlerin Luise Kött-Gärtner gestaltete, knapp 30 Zentimeter hohe Wandertrophäe. Es siegten aber die Dinslakener: Die Verkäuferinnen Nicole Pittger, Nicole Köhler und Viktoria Kling sowie die Bäcker Peter Bosmann, Galina Gropp und Dennis Schmidt überzeugten die Jury.
