Kleve Keine Angst vorm schweren Anfang

Kleve · Bemühen wir es noch einmal, jetzt, zum zehnten Geburtstag, das abgedroschene Sprüchlein von allem Anfang, der schwer ist. Er war es ja tatsächlich, damals, vor zehn Jahren. Erinnern wir uns: Sie war groß, die Riege der Spötter, die behaupteten, so was könne ja nur zum Scheitern verurteilt sein, ein Bauernmarkt, pah, dafür sei doch die Zeit vorbei. Und dann? Dann strömten zur Premiere (und auch danach) die Menschen nur so hin zum Haus Riswick, dessen parkplatz mitunter die automobile Begleitung des Besucherstroms gar nicht fassen konnte.

Und dann – ja, dann kamen sie wieder, die Kritiker, sagten, ja ja, der Bauernmarkt, da gingen die Leute ja nur hin, weil es eben „op de Dääl“ das große, das urige Bauernmarktcafé gebe. Davon habe ja der Markt selbst nix.

Wirklich? Dass er jetzt, diese Woche, genau genommen morgen, seinen zehnten Geburtstag feiern kann, beweist das Gegenteil. Es beweist auch, dass man bei aller Schnäppchenjäger und Geiz-Mentalität doch noch was erreichen kann. Nämlich dann, wenn man was macht, was nicht alle machen (können). Nennen wir es mal „Alleinstellungs-Merkmal“. Genau so eines hat schließlich der Riswicker Bauernmarkt.

Aber – auch das allein macht den Erfolg sicher noch nicht aus. Ein Bewusstseinswandel hat ihn mit befördert, die Tatsache, dass sich Menschen eben doch wieder (mehr) dafür interessieren, woher das kommt, das sie gerade verzehren. Da ist doch der Apfelsaft mit dem Etikett aus (sagen wir mal) Rindern, dessen Inhalt vor der Pressung auf einer alten Streuobstwiese wuchs, gleich noch leckerer, wenn wir wissen, dass die Äpfel dort und nirgendwo anders reiften.

Glückwunsch, Riswick!

(RP)
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