Kleve Kein gebundener Ganztag an Grundschulen

Kleve · Da man in Kleve gerade dabei ist, die Schullandschaft neu auszurichten, sollten bei der günstigen Stimmung für Reformen die Grundschulen nicht ausgespart werden.

Im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Kleve stellte die SPD-Fraktion einen Antrag, der Rat möge doch beschließen, "eine Grundschule in Ganztagsbetrieb zu nehmen". Damit gab sich die CDU jedoch nicht zufrieden. Fraktionschef Udo Janssen stellte aufgrund möglicher Benachteiligungen anderer Schulen den weiterführenden Antrag, gleich für alle Klever Grundschulen ab dem Schuljahr 2013/14 den gebundenen Ganztag einzuführen und dies bei der Bezirksregierung genehmigen zu lassen. "Alle Studien und Untersuchungen zeigen, dass der verpflichtende Ganztagsunterricht sinnvoll ist", sagt Janssen. Die SPD schloss sich dem Vorhaben der CDU an, so dass mit überwältigender Mehrheit die Stadt beauftragt wurde, bei der Bezirksregierung den entsprechenden Ganztagsbetrieb für die Grundschulen zum 1. August 2013 zu beantragen.

Das Ergebnis dürfte für die Anhänger des gebundenen Ganztags ernüchternd sein. Die Bezirksregierung lehnte den Antrag der Stadt Kleve ab. "Derzeit ist der gebundene Ganztag für den Primarbereich in NRW nicht genehmigungsfähig. Das ist eine Vorgabe aus dem Ministerium", so eine Sprecherin der Bezirksregierung. Erleichterung über die Nachricht kommt somit lediglich bei der FDP auf. Die hatte im Ausschuss gegen den Antrag gestimmt. "Wir halten es für besser, wenn man die Eltern entscheiden lässt, ob sie ihr Kind für den gebundenen Ganztag anmelden wollen oder nicht. Wir favorisieren weiterhin den offenen Ganztag", sagt FDP-Fraktionschef Daniel Rütter. Die Stellungnahme der Bezirksregierung ist mittlerweile im Rathaus eingetroffen. Auf der nächsten Ausschusssitzung soll der Politik die ablehnende Antwort mitgeteilt werden.

(RP/jul)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort