Katholische KIndergärten Kitas in Kleve: Fast die Hälfte ist kirchlich

Kleve · Die katholischen Kindergärten der Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt betreuen in sechs Kitas mehr als 330 Kinder, für die die Kirche jährlich 355.000 Euro gibt. Die Hälfte der Klever Kinder ist in kirchlichen Einrichtungen.

 Blick auf die Christus-König-Kita in Kleve mit den Spielgeräten im Außengelände.

Blick auf die Christus-König-Kita in Kleve mit den Spielgeräten im Außengelände.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Katholische Kirche trägt das Gros der Kinderbetreuung in Kleve: Die Hälfte der rund 1500 Kita-Kinder in Kleve gehen in kirchliche Einrichtungen, konstatiert Propst Johannes Mecking. Allein in seiner Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt sind es sechs katholische Kitas, die für 332 Kinder da sind. 62 pädagogische Mitarbeiter sind in diesen sechs Kitas beschäftigt, dazu sechs Küchenfeen und fünf weitere Mitarbeiter. Die Kirche stelle dafür erhebliche Mittel bereit, schieße 355.000 Euro jährlich in die Einrichtungen, sagt der Propst. Nicht eingerechnet sind darin die Kosten für die Verwaltung durch die Zentralrendantur. „Wir sorgen mit dafür, dass den Kindern in Kleve verlässlich ein Platz geboten werden kann“, sagt Mecking mit Blick auf die Entwicklung in der Stadt Kleve. Die kann für das kommende Kindergarten-Jahr zwar die nötige Zahl der Plätze für Kinderbetreuung bieten – aber nur für Familien, die in Kleve wohnen. Und mittelfristig auch nur, wenn die bestehenden Einrichtungen Bestand haben und ausgebaut werden. Mecking betont, dass die sechs Einrichtungen der Pfarrgemeinde auf absehbare Zeit gesichert seien. „Und wir prüfen bei Bedarf, ob es neue Wege geben kann, die wir beschreiten“, sagt er.

Ellen Rütter, die den Verbund der Kindertagesstätten der Kirchengemeinde leitet, fragt beispielsweise jedes Jahr den Bedarf nach längeren Öffnungszeiten ab. Aber: „Bis jetzt gibt es kein Interesse bei den Eltern, dass die Zeiten verändert werden sollen“, sagt Rütter. Die Öffnungszeiten liegen beim Familienzentrum Christus-König an der Merowingerstraße zwischen 7 und 17 Uhr und an den anderen Kitas in der Regel zwischen 7.30 und 16.30 Uhr. Auch halten die katholischen Kindergärten daran fest, drei Wochen Betriebsferien zu machen. „Wir finden das wichtig, damit auch die Kinder Ferien haben“, sagt Rütter. Natürlich würden Notfälle während der Betriebsferien betreut. Die 332 Kinder aus dem Bereich der Pfarre werden in 17 Gruppen betreut, 52 Kinder sind in der U-3-Betreuung, 23 haben einen erhöhten Förderbedarf und 219 Kinder sind in der Übermittagsbetreuung, so Rütter. Dabei legen die Kindertagesstätten Wert auf ihre Eigenständigkeit. „Wir gelten als Familienzentrum und Sprachkita“, sagt Corinna Heuvelmann von der Kita St. Bonifatius an der Panofenstraße in der Unterstadt. Kinder aus acht Nationen betreut Heuvelmann in ihrer Einrichtung, nicht wenige mit Migrationshintergrund, manche mit muslimischen Glauben. Im Familienzentrum Christus-König, das auch Sprach-Kita ist, sind es sogar 14 verschiedene Nationen. „Wir pflegen eine große Offenheit anderen Kulturen gegenüber“, sagt die Leiterin von St. Bonifatius.

Dabei lege man als katholische Einrichtung neben moderner Pädagogik und den Bildungsanforderungen auch Wert auf das Gebet, beispielsweise zum Mittagstisch, sagt Heuvelmann. Der Glauben gehöre dazu, die Vermittlung christlicher Werte und Normen. Und das schrecke, so Rütter, auch muslimische Eltern nicht ab. Im Gegenteil: „Sie finden es gut, dass wir Werte vorleben“, sagt sie. Übrigens ohne Rücksicht auf die Konfession, so die Kita-Leiterinnen.

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