Weltkriegs-Bomben gesucht Schulfrei wegen Bombenverdachts in Wissel

KALKAR-WISSEL · An der Kemnadestraße in Kalkar-Wissel entsteht ein neues Baugebiet. Luftbilder haben den Verdacht geschürt, dass dort ein oder zwei Bomben liegen könnten. Klarheit gibt es wohl erst am Mittwoch.

 Bombensuche in Wissel an der Kemnadestraße.

Bombensuche in Wissel an der Kemnadestraße.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)/Klaus-Dieter Stade

Für die Kinder der St. Luthard-Grundschule Wissel dauern die Ferien zwei Tage länger als vermutet. Das hat nicht etwa mit Corona zu tun, sondern mit dem Verdacht, dass ganz in der Nähe ihrer Schule tief im Erdreich Bomben liegen könnten. Wie der Leiter des Fachbereichs Bürgerdienste der unserer Redaktion bestätigte, waren in der vergangenen Woche Luftbilder ausgewertet worden, die an zwei Stellen des Neubaugebiets vermuten lassen, dass dort gefährliche Munition aus dem Zweiten Weltkrieg liegen könnte. „Zurst war von möglicherweise zwei Bomben die Rede, inzwischen gibt es nur noch eine fragliche Stelle“, so Stechling am Dienstagnachmittag.

Wie üblich in solchen Fällen rückte der Kampfmittelräumdienst an, um durch Sondierungsbohrungen Genaueres herauszufinden und im Bedarfsfall agieren zu können: Eine Sprengung oder Entschärfung vor Ort wär denkbar, manchmal können die Experten den Sprengkörper auch mitnehmen, um ihn anderswo unschädlich zu machen. „Die Bezirksregierung wird vermutlich erst gegen Abend entscheiden könne, was unternommen wird, wahrscheinlich bekommen wir erst am Mittwochmorgen Bescheid“, erklärt Stechling. Weil ja nicht abzuschätzen war, ob und wann entschärft wird, hat die Stadt Kalkar entschieden, die Grundschule Wissel am Dienstag wie am Mittwoch geschlossen zu lassen. „Die Schule liegt im 250-Meter-Radius um den möglichen Bombenfund und müsste in jedem Fall evakuiert werden, wenn etwas gefunden würde“, weiß Stechling. Um diese Aufregung zu vermeiden, habe er frühzeitig beschlossen, keinen Unterricht stattfinden zu lassen. Je nachdem, um was für eine (eventuelle) Bombe es sich handelt, könnte auch eine Evakuierung innerhalb einer 500-Meter-Zone zum Tragen kommen

Kalkar Feuerwehrchef Roland Matenaer berichtet, dass die Anwohner mit Flyern gewarnt worden seien und es Warndurchsagen gebe, wenn tatsächlich evakiuert werden müsse, werde an jedes Haus geklopft, um auszuschließen, dass sich zum Zeitpunkt der Sprengung noch Menschen dort aufhalten. Er wie auch Bürgermeisterin Britta Schulz hofft natürlich darauf, dass es dazu nicht kommt, weil die Bombe vielleicht keine ist. „Wenn doch, werden wir aus allen Abteilungen Mitarbeiter nach Wissel schicken, um das Ordnungsamt zu unterstützen“, sagt die Bürgermeisterin.

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