Kalkar Kalkars Stadtfest fällt Regen zum Opfer

Kalkar · Der Trödel- und Büchermarkt in Kalkar sollte tausende Besucher in den historischen Stadtkern locken. Das Wetter machte der Stadt dann aber einen Strich durch die Rechnung. Viele der Händler bauten ihre Stände gar nicht erst auf.

 An den Bücherstand von Peter Bittermann verirrten sich nur wenige Leute. Der Händler nimmt's gelassen. "Da kann man nichts machen", sagt er.

An den Bücherstand von Peter Bittermann verirrten sich nur wenige Leute. Der Händler nimmt's gelassen. "Da kann man nichts machen", sagt er.

Foto: Gottfried Evers

Eigentlich liegen Trödel- und Büchermärkte derzeit voll im Trend. Stadtfeste — wie zuletzt das in Kleve — erfreuen sich in Kombination mit den bunten Ständen größter Beliebtheit. Eine sichere Wette auch für die Hansestadt Kalkar, die bei ihren Festen im historischen Ortskern traditionell auf tausende Besucher setzen kann. Eigentlich. Denn wenn es so stark regnet, wie es gestern der Fall war, bleiben nicht nur die meisten Besucher zu Hause, sondern auch gleich die Händler.

Elke Vogt, die den Bücher- und Trödelmarkt organisiert hat, steht schon am frühen Vormittag als eine der letzten in ihrem Stand auf dem Kalkarer Markt. "Normalerweise würden jetzt zwischen 100 und 150 verschiedene Stände ihre Waren anbieten", sagt sie. Stattdessen ist um sie herum nur gähnende Leere und Starkregen. "So etwas hatten wir in Kalkar noch nie", sagt Vogt. In den vergangenen Jahren sei das Geschäft in der Nicolaistadt immer gut gelaufen. "Aber die Veranstaltung heute kostet richtig Geld. Nur der kleinste Teil der Händler ist in Vorkasse gegangen", sagt sie.

In der Jan-Joest-Straße hat Peter Bittermann aus Kamp-Lintfort seinen Bücherstand aufgeschlagen, räumt die Kartons mittlerweile aber wieder zurück in sein Auto. "Ich hab' heute bisher vielleicht fünf Euro Umsatz gemacht", sagt er. Dabei habe ihm der Wetterbericht heute morgen sogar noch Hoffnung gemacht. "Aber den kann man anscheinend auch in die Tonne kloppen", sagt Bittermann und schaut noch einmal in den wolkenverhangenen Himmel. "Seit 7 Uhr stehen wir hier. Andere Händler haben gar nicht erst ausgepackt und sind sofort wieder gefahren", sagt er.

Das Ergebnis: Leere Tische und Stände, von Wind und Regen dermaßen bearbeitet, dass sie schon in sich zusammengefallen sind. "So kommen die Besucher dann natürlich auch zu uns nicht durch, die wir noch ein bisschen länger ausgehalten haben", sagt Bittermann.

Eine seiner Händler-Kolleginnen aus Bochum nimmt es mit Humor. "Ich bleibe noch ein bisschen. Vielleicht bekomme ich so noch das Benzingeld für den Weg zurück heraus", sagt sie und lacht. Und auch wenn der Regen gegen Nachmittag tatsächlich nachließ, war es dort für die meisten der Händler schon zu spät. Profitieren konnten dann fast nur noch die Geschäfte, die ab 13 Uhr zum verkaufsoffenen Sonntag einluden und — wie so oft in Kalkar — die Gastronomie.

In der Monrestraße verharrte da Stefan Arntz von der gleichnamigen Metzgerei aus Kalkar an seinem Stand. "Die Hoffnung stirbt ja zuletzt", sagt der Fleischer. Seit 9 Uhr haben hat Arntz und sein Team Wurstspezialitäten "Hausmacher Art", drapiert und aufgehängt, dank Dauerregens kamen aber nur vereinzelt Besucher vorbei, um unter ihren Kapuzen und Regenschirmen hervor zu blinzeln. "Wir sind fast immer bei den Stadtfesten dabei, bisher hatten wir eigentlich immer Glück", sagt er. Das Schöne für die Besucher: Auch außerhalb des Marktes können sie die Spezialitäten des Metzgers bequem in Kalkar auf der Talstraße einkaufen. Bei der Händlerin aus Bochum, die gerade mit ihrem Auto vom Marktplatz rollt, müssen sie bis zum nächsten Stadtfest waren.

(RP)
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