Kalkar Kalkars Plan für 450 Soldaten

Kalkar · Neue Dienstposten: Die Stadt will zusätzliche Baugebiete ausweisen, wenn Soldaten mit ihren Familien nach Kalkar ziehen. Der Einzelhandel hofft auf mehr Umsatz. Es gibt genug Platz in den Schulen und Kindergärten.

 Generalleutnant Dieter Naskrent, Kommandeur in Kalkar.

Generalleutnant Dieter Naskrent, Kommandeur in Kalkar.

Foto: HQ AC Ramstein Public Affairs

Die Abteilung "POCAR" des Luftwaffenamtes Köln hat jetzt die Strategieplanung für Kalkar aufgenommen. Es wird in Gesprächen zwischen Offizieren des Standorts und der Gruppe " POCAR" (Personalstruktur, Organisation, Controlling, Aufwandsbegrenzung und Rationalisierung) geklärt, wo 450 neue Mitarbeiter in der von-Seydlitz-Kaserne auf dem Beginenberg und auf dem Uedemer Paulsberg ihre Unterkünfte beziehen können, wo ihre Arbeitsplätze sein werden und welche Baumaßnahmen dafür erforderlich sind. Denn der Luftwaffenstandort Kalkar/Uedem ist ein Gewinner der Bundeswehr-Strukturreform und wird in den kommenden Jahren erheblich wachsen. 400 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Beschäftigte könnten nach Kalkar kommen, 50 nach Uedem, sagt der Generalleutnant und Kommandeur des Standortes, Dieter Naskrent, im RP-Gespräch.

 Die ersten Renovierungsarbeiten haben bereits begonnen, um mehr als 400 neue Dienstposten in der Kalkarer Kaserne zu schaffen. Hier ist eine Firma tätig, die einen Dusch- und Waschraum fliest.

Die ersten Renovierungsarbeiten haben bereits begonnen, um mehr als 400 neue Dienstposten in der Kalkarer Kaserne zu schaffen. Hier ist eine Firma tätig, die einen Dusch- und Waschraum fliest.

Foto: Gottfried Evers

Vor allem für die Stadt Kalkar ist der Zuzug eine Herausforderung. Neue Wohnungen für die Familien der Neubürger müssen her. "Generalleutnant Naskrent wird uns relativ konkrete Zahlen über den beabsichtigen Zuzug geben. Dann werden wir mit der Planung beginnen", kündigte Bürgermeister Gerhard Fonck an. Das bedeute, dass im neuen Flächennutzungsplan zusätzliche Baugebiete ausgewiesen werden müssten. Die Schulen und Kindergärten hätten sicherlich wegen sinkender Geburtenraten genug Plätze für den Nachwuchs der Soldatenfamilien, so der Bürgermeister. Auch der Einzelhandel werde vom Einwohner-Wachstum profitieren, weil sich die Kaufkraft in der Stadt erhöhen werde, freut sich Han Groot Obbink, Vorsitzender des Einzelhandelverbandes Kalkar aKtiv.

Bei der Planung müsse berücksichtigt werden, ob junge und ledige oder erfahrene Soldaten mit ihren Familien kämen, so der General. Zum Standort Kalkar würden vor allem erfahrene Soldaten versetzt, meint Naskrent. Untersuchungen hätten aber ergeben, dass im Durchschnitt 40 bis 50 Prozent der Bundeswehrangehörigen am Wochenende zu ihren Angehörigen pendelten und werktags nach Feierabend in den Kasernen-Unterkünften oder in kleinen Wohnungen im Umfeld lebten. Der Standort werde nach der Bundeswehr-Strukturreform zusätzliche Aufgaben bekommen, berichtet Naskrent. Dazu gehörten Weiterbildung und die Verlegung des Wetterdienstes der Luftwaffe von Köln-Wahn nach Kalkar mit 80 Mitarbeitern. Durch den Zuwachs werde es einen größeren Personalpuffer für Einsätze geben.

"Ein Zeitraum von drei Jahren wird sicherlich für Planungen, Ausschreibungen und bis zum Beginn des Baus neuer Gebäude vergehen", erklärt der General. Umbauten seien schneller fertig. So könnten als "Zwischenlösung" Unterkünfte auf dem Monreberg genutzt werden. Naskrent sagt, dass für die Verwirklichung des gesamten Vorhabens "das Jahr 2016 als Zielmarke gesetzt werden kann". Es werde aber wegen der Etatlage des Bundes wahrscheinlich später werden.

(RP)
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