In Kalkar Elternbeiträge für Schülerbetreuung steigen leicht

Kalkar · Die Kosten für die verlässliche Grundschule sind gestiegen. Stadt Kalkar wird Eltern stärker beteiligen.

(nik) Immer mehr Familien nutzen die Angebote der verlässlichen Grundschule: Den einen genügt dabei die „Schule von acht bis eins“, die den Familien zusichert, dass ihre Kinder von morgens früh bis mittags an jedem Schultag durchgehend betreut sind (die Jungen und Mädchen also zum Beispiel nicht wegen eines erkrankten Lehrers nach Hause geschickt werden), andere wählen die Offene Ganztagsschule. Bei letzterer Betreuungsform bleiben die Kinder bis 16 Uhr in der Schule, bekommen ein Mittagessen, machen Hausaufgaben und nehmen an Freizeitangeboten teil. Für die Eltern wird es so möglich, einer Berufstätigkeit nachzugehen, ohne sich um ihren Nachwuchs sorgen zu müssen. Die Angebote kosten Geld, das sich der Schulträger zum Großteil über Gebühren von den Eltern zurückholt. In der jüngsten Ratssitzung der Stadt Kalkar wurde beschlossen, dass die gestiegenen Kosten an die Eltern weitergegeben werden.

Sowohl an der innerstädtischen, als auch an der Wisseler und der Appeldorner Grundschule gibt es die verlässlichen Betreuungszeiten. Knapp 255.000 Euro kosten diese die Stadt. Für den Ganztag in Kalkar ist die katholische Waisenhausstiftung aus Emmerich zuständig, die im Frühjahr festgestellt hatte, dass sie mit dem Geld nicht mehr hinkommt. Da in den Vertrag keine Kostensteigerungsklausel eingebaut ist, wurden seit Beginn der Zusammenarbeit im Jahr 2014 tarifliche Erhöhungen und sonstige Mehrkosten nicht eingerechnet, was zu einem Defizit führte. Einige Ratsmitglieder fanden es nicht akzeptabel, dass die Waisenhausstiftung mitten in der Vertragslaufzeit mehr Geld haben will. Andererseits ist man mit der Arbeit des Trägers sehr zufrieden. Mit großer Mehrheit beschloss der Rat deshalb,  die Mehrkosten hinzunehmen und die Belastung der Eltern leicht zu erhöhen. Insbesondere sollen Haushalte mit hohem Einkommen einen größeren Beitrag leisten.

Grundsätzlich werden die Kosten des Offenen Ganztags dreigeteilt: Land, Kommunen und Familien sind beteiligt. Für das Schuljahr 2017/2018 und die Folgejahre fallen für  Mehrkosten in Höhe von rund 24.000 Euro an. Die Hälfte wird auf die „Schule von acht bis eins“ angerechnet. Dafür sollen Eltern künftig monatlich 20 statt bisher 15 Euro zahlen. Dies führt zu Mehreinnahmen von 17.820 Euro. Bei der Offenen Ganztagsschule sollen die Gebühren an den aktuellen Runderlass des Ministeriums für Schule und Weiterbildung angepasst werden. Danach ist vorgesehen, Eltern mit einem Einkommen von jährlich mehr als 61.355 Euro mit 180 statt bisher 150 Euro zu belasten. Hingegen zahlen Einkommensschwache 10 Euro (bis 12.000 Euro Jahreseinkommen), 20  (bis 24.542 Euro) oder 40 Euro  (bis 36.813 Euro). Die Stadt hofft, dass sich gerade ärmere Familien vermehrt für das umfassendere pädagogische Angebot des Offenen Ganztags entscheiden.

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