Messe Kalkar Landwirtschaft als Thema für alle

Kalkar · Im Kalkarer Messezentrum wird es am 3. November eine Podiumsdiskussion geben. Dabei die Probleme der Landwirtschaft und die Interessen ihrer Kritiker zusammengeführt werden sollen

 Georg Remy, Han Groot Obbink, Hans-Josef Kuypers, Bruno Ketteler und Britta Schulz (v.l.) machen sich für den Dialog stark.

Georg Remy, Han Groot Obbink, Hans-Josef Kuypers, Bruno Ketteler und Britta Schulz (v.l.) machen sich für den Dialog stark.

Foto: Anja Settnik

Zu Beginn des Jahres hatte es noch den Anschein, das bestimmende Thema für lange Zeit würde das Aufbegehren der Bauern gegen die starke Reglementierung der Landwirtschaft sein. Damals hatten hunderte Berufsvertreter mit ihren Traktoren auch am Wunderland Kalkar ihrem Unmut Luft gemacht. Die Naturschutzbewegung „Fridays for Future“ auf der einen und die Bauern auf der anderen Seite ließen nicht viel Gutes aneinander. Dann kam Corona, und das Agrarthema geriet ein wenig in den Hintergrund. Nun, einige Wochen vor der nächsten Auflage der Fachmesse GreenLive im Messezentrum Kalkar ist eine Veranstaltung in Vorbereitung, bei der die Probleme der Branche und die Interessen der Kritiker zusammengeführt werden sollen. Die „1. Kalkarer Gespräche“ finden am 3. November am selben Ort statt, an dem vom 7. bis 9. Dezember die „Green Live“ über die Bühne gehen soll.

Apropos Bühne: Ludger Kazmierczak, WDR-Korrespondent und in der Region als Kabarettist bekannt, wird moderieren. In seinem Beitrag wird der Niederlande-Kenner das Thema sicherlich erst einmal auf humorige Weise angehen und dann durch das Programm führen. Im Podium sitzen nach derzeitiger Planung Bernhard Conzen, der Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes, Georg Biedemann von der Initiative „Land schafft Verbindung“, Ulrike Schell, Vorstandsmitglied der Verbraucherzentrale NRW, und Caroline van der Plas als Spitzenkandidatin der niederländischen Bauernpartei, außerdem sind Vertreter von Naturschutz und Lebensmitteleinzelhandel eingeladen. Alle wollen vor allem eines: miteinander ins Gespräch kommen.

Britta Schulz, Kalkars Bürgermeisterin, findet es richtig, dass die Landwirte nicht mehr alles klaglos hinnehmen, was sie belastet. Ebenso sei es völlig in Ordnung, wenn Natur- und Verbraucherschützer für ihre Interessen einträten, erklärte sie beim Pressegespräch vor der Veranstaltung. Wichtig sei dabei, sich nicht hinter Parolen zu verschanzen, sondern dem anderen zuzuhören. An dieser Entwicklung wolle die Stadt Kalkar gerne Anteil haben. Han Groot Obbink, Geschäftsführer des Wunderlands und seines Messezentrums, registriert, dass sich die Welt in vielfacher Hinsicht ändere – und da müsse jeder mitmachen und auf vernünftige Weise überlegen, was er tun könne.

Georg Remy, der Organisator der Messe, hat den Ehrgeiz, zwischen den Gruppierungen zu vermitteln. „Mehr Verständnis kann sich nur entwickeln, wenn man die Argumente der jeweils anderen anhört. Und wir brauchen die Landwirtschaft nicht nur, weil sie unsere Lebensmittel produziert, sondern auch, weil sie unsere Kulturlandschaft prägt und unsere Vereine erhält.“ Umgekehrt müsse die Landwirtschaft auch selbstkritisch sein und die Verbraucher-Bedenken, die sich etwa auf Pflanzenschutz, Tierwohl und Gülle beziehen, ernst nehmen. Übrigens arbeiten im Kreis Kleve 5000 Menschen unmittelbar in der Landwirtschaft.

Eintrittskarten zur Veranstaltung können bestellt werden über das Buchungssystem der Messe Kalkar.

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