Kultur in Kalkar Unterwegs auf den Pfaden der Kultur

Kalkar · Am 25. und 26. September öffnen Galerien, Werkstätten und Privatadressen ihre Türen für Kunstinteressierte. Die meisten Orte sind zu Fuß erreichbar, überall kann auch gekauft werden. Welche Teilnehmer dabei sind – und was sie anbieten.

 Kulturpfad Kalkar

Kulturpfad Kalkar

Foto: Anja Settnik

Das Programmheft ist ungewöhnlich. Nicht nur, weil es eben weit mehr ist als die gewohnte Einladung zu einer Veranstaltung, sondern fast mehr ein Katalog. Vor allem fällt auf, dass sich die Optik der Broschüre deutlich von dem unterscheidet, was man aus Kalkar gewohnt ist. Üblicherweise wirbt die mittelalterliche Stadt mit ihren historischen Gebäuden für sich, insbesondere mit dem Rathaus und den umliegenden Giebelhäusern. Das Deckblatt dieses Heftes zeigt jedoch ein ganz anderes Bild: eine Sanduhr, von einem tänzerischen Schweif umfangen. Auf den zweiten Blick folgt die Assoziation: Das hat doch was von den Blendläden am historischen Rathaus. Genau, ist ja auch Kalkar drin in dieser Publikation.

Es geht um Informationen zum Kulturpfad 2021, der am 25. und 26. September stattfindet. Hans-Hermann Bottenbruch, gelernter Grafiker, hat das Heft gestaltet. Seine Tochter Alexandra, die die Galerie studio 20.21 inzwischen führt, hat mitgearbeitet. Den Auftrag haben sie von einer Gruppe Künstler um Christel Verhalen bekommen, die den Kalkarer Kulturpfad im Jahr 2019 erstmals initiierte. Bürgermeisterin Britta Schulz freut sich darüber, dass jetzt erneut an einem Wochenende Kalkars Ateliers und Werkstätten nicht nur geöffnet sind, sondern dort auch eine Vielzahl bildender Künstler aus der näheren Umgebung anzutreffen sein werden.

Kulturamtschef Harald Münzner ist froh über die große Anzahl kreativer Menschen in der Stadt und auch darüber, dass sich immer Firmen finden lassen, die schöne Veranstaltungen unterstützen. Und die in diesem Fall zum Beispiel das aufwendige Heft finanzierten, das an vielen Orten bereits zum Mitnehmen ausliegt und in dem sich alle Teilnehmer in Wort und Bild präsentieren. Alexandra Bottenbruch hat festgestellt, dass die Broschüre noch einen weiteren Mehrwert hat: „Es kannten sich gar nicht alle Künstler vorher, es sind so viele, dass es gut ist, sich auf diese Weise mal ein Bild davon verschaffen zu können, was die Kollegen so machen.“

Und das ist eine Menge. Wobei Christel Verhalen anmerkt, dass Kalkar gerade klein genug ist, um zu Fuß fast alle Adressen ablaufen zu können. „Machen Sie sich auf die Reise und besuchen Sie Kalkar, die lebendige Stadt mit der mittelalterlichen Atmosphäre und der guten Gastronomie“, heißt es in der Broschüre, in der es auf der ersten Doppelseite dann doch die erwarteten gemalten Kalkar-Motive gibt. Auf den folgenden Seiten sind es dann Blicke in Galerien, Gärten, Werkstätten und zahlreiche Bilder, die den Betrachter neugierig machen.

 Die Grabenstraße 44 ist eine wichtige Adresse, weil Christel Verhalen dort nicht nur ihre eigenen Arbeiten zeigt und verkauft, sondern auch eine Reihe Mitstreiter die Örtlichkeit nutzt. Die Grafikerin Andrea Holemans ist dabei, Heidi Wellmann, die in Rees ein Schmuck-Atelier betreibt, Marita Müller, die Ton- und Bronzearbeiten macht. Klassische Malerei bietet Hedy Veltkamp, während Rita Skodek den Garten des Hauses nutzt, um zu zeigen, was sie aus Perlen und Edelsteinen macht.

Christoph Wilmsen-Wiegmann ist mit einer Skulptur im Dominikaner Bongert und einer Steinbarke an der Grabenstraße präsent. Im Museum hängen Bilder von Matthias Brock, dessen Ausstellung „Fruchtrot“ noch bis Oktober zu sehen ist. Am 25. September ist der Künstler vor Ort. Im Kunsthaus Monrestraße 30 sind Daniel Zerbst, Jutta Oster, Hanne Ness und einige andere vertreten, hinter der Hausnummer 40 zeigt sich Fotografie, Textiles und Florales sowie Keramik.

Auf der Altkalkarer Straße lädt Susanne Oster-Friedrichsen in ihre Goldschmiede ein, Nonna Bitter-Schell öffnet ihr Atelier, in dem sie auch große und kleine Malschüler unterrichtet. Ebenso ist es bei Nina Stiber an der Klever Straße 17. Weitere Kunst-Adressen sind das Studio 20.21, der Beginenhof, der ansonsten derzeit wenig genutzt wird, und Haus Sabisch mit seinem Taubenturm.

Auf dem Marktplatz soll eine Sandskulptur entstehen. Ein paar Meter außerhalb warten das Glasatelier Lucas, ein Privathaus in Niedermörmter, die Reeser Straße 253 und ganz in der Nähe die Burg Boetzelaer mit Skulpturen auf Gäste.

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