Kalkar Kalkar in Blüte und im Sonnenschein

Kalkar · Zum 29. Mal lud die Stadt Kalkar zum Frühlingsmarkt ein. Zahlreiche Besucher flanierten entlang der 100 Stände. Es gab Kunstgewerbe, Informationen sowie Waren für gute Zwecke.

 Kalkar in voller Blüte im Sonnenschein: Beim 29. Fest flanierten Hunderte von Besuchern vorbei an den 100 Ständen in der Innenstadt.

Kalkar in voller Blüte im Sonnenschein: Beim 29. Fest flanierten Hunderte von Besuchern vorbei an den 100 Ständen in der Innenstadt.

Foto: Markus van Offern

Schon vor der Mittagszeit war es am 1. Mai schwierig, in Kalkar einen Parkplatz zu finden. Zum alljährlichen Stadtfest "Kalkar in Blüte" waren trotz unsicherer Wetterprognose sehr viele auch auswärtige Besucher angereist, um sich vom Frühling inspirieren zu lassen. An etwa 100 Ständen gab es ein großes Angebot von Kräutern, Grünpflanzen und Blumen, Informationen, ausgefallene Geschenkideen, Obst und Gemüse, sowie ein reichhaltiges Angebot kulinarischer Köstlichkeiten.

Zufrieden mit der Besucherzahl und der Sonne, die sich schließlich durchgesetzt hatte, zeigte sich Harald Münzner vom Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Tourismus der Stadt: "Ein schöner Tag unter schwierigen Voraussetzungen", sagte er im Hinblick auf Nieselregen und kaltem Wind beim morgendlichen Aufbau.

Mehrere große Stände mit Grünpflanzen und Kräutern bestimmten das Bild auf dem historischen Marktplatz. "Wir hatten Probleme mit der Kälte, es ist alles noch nicht so weit", erklärte Sula Peci, Diplom-Ökonom aus Wesel. In seinem Kräutermarkt zieht er rund 2000 verschiedene Kräuter. Zum Kalkarer Frühlingsfest kommt er schon viele Jahre. Besonders stolz ist er auf die alten Tomatensorten, die er außerdem anbaut. "Das sind alte Schätze mit unvergleichlichem Aroma", sagt er. Highlights bei den Kräutern sind in diesem Jahr Koriander aus Vietnam und "Basilikum Blue" aus Afrika. "Der wächst gut in Deutschland, und die Bienen fliegen auf ihn", erklärt er. Die Bienen waren auch an anderen Stellen des Marktes Schwerpunktthema.

Am Informationsstand des Imkervereins Kleve Kellen erfuhren Besucher alles rund um die Imkerei und die Bedrohung der Bienen durch monotone Landwirtschaft, die Varroa-Milbe und Pestizide. Imker Frank Möllmann aus Appeldorn hat einen Bürgerantrag "Bienenfreundliche Kommune" formuliert mit einer Reihe von Vorschlägen, wo man bienen- und insektenfreundliche Bepflanzung vornehmen kann. Auch jeder einzelne könne in seinem Garten etwas für die Bienen tun. "Wenn jeder nur eine Lavendelpflanze setzt, ist das schon ein Schritt", sagt er.

Am Stand der Stadtbücherei konnten Kinder und Jugendliche Bücher werfen. Dreimal werfen für einen Euro, und alle umgefallenen Bücher durften mitgenommen werden. Seit Bestehen des Frühlingsmarktes, also seit 29 Jahren, verkauft Annelie Heuken für die kfd Selbstgebasteltes. In diesem Jahr geht ihr Erlös an die Kinderkrebshilfe.

Für das Internationale Katholische Hilfswerk Missio sind seit Jahrzehnten Karl und Gabriele Mott ehrenamtlich im Einsatz. Aus Stoff genähte Äpfel, Erdbeeren, Kürbisse oder gestickte Grußkarten hatten sie im Angebot. Auch entlang der geschmückten Monrestraße und Altkalkarer Straße boten wieder fliegende Händler viele interessante Dinge an, die es so meist nicht zu kaufen gibt: handgemachte Bürsten, Holzmodeln, Plätzchenausstecher in allen Variationen, Spritztüllen für festliche Torten. Beliebt sind Deko-Ideen für den Garten: Lustig drehende Windräder und bunte Fantasietiere sah man in der Frühlingssonne leuchten. Origineller Schmuck aus Löffeln und Gabeln und Kunstvolles aus Metall zog das Interesse vieler Besucher auf sich. Für Liebhaber der Keramik gab es eine Auswahl aus dem niederschlesischen Bunzlau.

Die meisten Besucher aber, die zurück zu ihrem Parkplatz spazierten, trugen Tüten mit viel Grün: Tomatenpflanzen für Kenner, Kräuter für das besondere Aroma, und Blütenpflanzen, die die Bienen lieben.

(RP)
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