Musikinstrument von 1909 Appeldorner restauriert äußerst seltenes Rundklavier

Kalkar-Appeldorn · 1909 galt dieses Piano als „Ei des Kolumbus“. Heute existieren nur noch wenige Exemplare mit der gebogenen Klaviatur. Der Klavierbaumeister Georg Neinhuis hat es neu aufgebaut. Wer mag, darf es bei ihm im Geschäft spielen.

 Der Klavierbaumeister Georg Nienhuis aus Appeldorn mit seinem gerade restaurierten, seltenen Rundklavier. Es hat nur 85 statt wie üblich 88 Tasten.

Der Klavierbaumeister Georg Nienhuis aus Appeldorn mit seinem gerade restaurierten, seltenen Rundklavier. Es hat nur 85 statt wie üblich 88 Tasten.

Jahrelang schlummerte ein ganz besonderer Schatz im Lager von Klavierbaumeister Georg Neinhuis aus Appeldorn: ein Klavier mit einer „Bogenklaviatur“, die vorne nicht gerade, sondern nach innen gebogen verläuft. Die Strahlenklaviatur dieser Art ist eine Erfindung von Frederic Clutsam, wie die Neue Musik Zeitung 1909 berichtet und sie euphorisch „Das Ei des Kolumbus“ nennt. Angeblich entspreche der Bogen der natürlichen Arm- und Handhaltung und verhindere Verzerrungen und Verrenkungen; Ähnliches meinte auch schon Gustav Neuhaus, ein Sohn der Fabrikantenfamilie W. Neuhaus Söhne Calcar, der schon früher selbst ein Instrument mit konkav-radiärer Klaviatur entwarf und in den 1880er Jahren in Kalkar bauen ließ. Das Instrument mit Clutsam-Strahlenklaviatur in Georg Neinhuis‘ Geschäft stammt aus der Pianofortefabrik F. Adam aus Krefeld. Neinhuis schätzt das Baujahr auf ca. 1909.