Kreis Kleve Jugendliche auf Job-Safari

Kreis Kleve · Bei der Berufsstartermesse von AOK und Berufskolleg Kleve stellten Behörden, Bildungszentren und Unternehmen insgesamt 50 Ausbildungsberufe vor. Gute Chancen gibt es im Handwerk. Das Baugewerbe bietet neue Idee an.

 Interessierte Schüler informieren sich über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Region. Hier wird die Neugier für die Elektrotechnik geweckt.

Interessierte Schüler informieren sich über die Ausbildungsmöglichkeiten in der Region. Hier wird die Neugier für die Elektrotechnik geweckt.

Foto: Gottfried Evers

Jugendliche müssen sich um ihre Zukunft keine Sorgen machen. Qualifizierte Kräfte sind gefragt. Deshalb stellten gestern bei der Berufsstartermesse von AOK und Berufskolleg Kleve in der Schule etwa 50 Betriebe, Bildungszentren und Behörden über 100 Ausbildungsberufe vor, um sich den Nachwuchs zu sichern. An den zahlreichen Ständen waren die Jugendlichen auf der Suche nach einer Lehre.

Schornsteinfeger sind schmutzig und stehen bei Wind und Wetter auf dem Dach. Gegen dieses Vorurteil kämpft der Schornsteinfegermeister und Energieberater Franz-Josef Schoofs. "Es ist deshalb schwer, einen Auszubildenden zu finden", so der Klever Unternehmer.

Maximal vier Wochen im Jahr würden Kamine gereinigt. Die andere Zeit sei der Mitarbeiter im vorbeugenden Brandschutz und bei der Überprüfung von Feuerstätten im Einsatz, um Energie einzusparen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen, sagt der Experte.

Er bietet deshalb mit der Fachhochschule Gelsenkirchen das Studium der Versorgungs- und Entsorgungstechnik sowie im Betrieb die Lehre zum Gesellen im Schornsteinfegerhandwerk an. Gesellenbrief und Bachelor seien in vier Jahren zu erreichen. Mittlere Reife und Kenntnisse in Chemie, Mathematik und Physik seien Einstiegsvoraussetzungen. "Jugendliche sollen sich mal ruhig im Handwerk umschauen. Wer eine qualifizierte Ausbildung mit Meisterprüfung hat, der ist König auf dem Arbeitsmarkt", betont Schoofs.

Wer aber noch keine Orientierung hat, welchen Berufsweg er nach der Schule einschlagen soll, der war beim Bildungszentrum des Baugewerbes gut aufgehoben. An verschiedenen Standorten am Niederrhein wird eine Job-Safari in die Arbeitswelt angeboten. Diese Reise der Praktikanten dauere einen Tag oder bis zu zwei Wochen, erläutert Karl-Heinz Blitschen, Ausbilder beim Bildungszentrum.

Der Maurer- und Betonmaurermeister sagt, dass das Zentrum in den Bereichen Gastgewerbe, Metall, Elektro, Kosmetik und Pflege, Verkauf und EDV, Garten- und Landschaftsbau, Maler und Lackierer, IT-Berufe und natürlich in den Bauberufen die Praktika durchführt. Die Teilnehmer könnten so auch bei Betriebsbesuchen testen, ob sie ihren Traumberuf gefunden hätten. Nach dem Ausflug in die Berufswelt gebe es ein Zertifikat, das hilfreich bei den Bewerbungen sei.

Klare Vorstellungen haben dagegen der 16-jährige Andy Pfaffe und der 19-jährige Matthias Andrezejewski. Die Schüler des Berufskollegs Kleve aus der Fachabteilung Informationstechnik suchen eine Lehre als Fachinformatiker Systemintegration, um später die Computernetze zu warten. "Fast jeder größere Betrieb benötigt solche Kräfte. Da haben wir hier auf der Messe schon gute Infos über unseren künftigen Berufsweg bekommen", so der 16-Jährige.

(RP/jul)
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