Kleve-Rindern Johanna für die Sebus-Schule

Kleve-Rindern · Gestern wurde die große Bronzeskulptur der Johanna Sebus mit der Rose auf dem Schulhof der Rinderner Grundschule enthüllt. Die trägt seit 1996 den Namen der jungen Heldin aus Kleve. Die Kinder feierten mit Zirkus.

Nervös - nur ein ganz kleines bisschen. Vielleicht. Aber das merkte gestern keiner, als der Schulchor in den neuen Mehrzweckraum der Johanna-Sebus-grundschule wie in ein Stadion einlief und vom warmen Applaus aller Ehrengäste umfangen wurde. Begleitet von Lehrerin Christel Winkels und der Percussionsgruppe. Denn gestern feierte die Klever Grundschule gleich drei Feste: Endlich war der schicke neue Anbau fertig, in dessen Parterre der lichtdurchflutete Mehrzweckraum mit der angenehm hohen Decke liegt, endlich konnte die Skulptur der Johanna Sebus auf dem Schulhof feierlich enthüllt werden und nicht zuletzt galt es auch noch, einen Geburtstag zu feiern: Das alte Gebäude der Schule wird nämlich 100 Jahre alt. Die Kinder feierten gestern mit tollen Nummern im Mitmachzirkus "Manegentraum".

Römisches Erbe in der Erde

Entsprechend prächtig war die Stimmung des kleinen Chors, der lautstark klar machte, wem die Zukunft gehört: den Kindern, die hier in die Schule gehen. Zuvor blickte Schulleiterin Martina Spicher noch mal in die Vergangenheit des neubaus - wie sich der Bau verzögerte, weil römisches Erbe in der Erde lag, wie sich die Arbeit an der sanierung des Altbaus zunächst hinzog, bis er endlich fertzig wurde. Und jetzt begeistert: Mit neuen Räumen, mit sanierten Räumen, mit dem kleinen Mehrzwecksaal, der auch noch unterteilt werden kann. Spichers Dank galt der Stadt – Annette Wier, Leiterin Fachbereich Schule, war ebenso gekommen wie der Technische Beigeordnete Jürgen Rauer und der städtische Architekt Alfred Jansen, der den Bau des Büros Ader&Kleemann (vertreten durch Architekt Kleemann und Bauleiter Berns) begleitete, und den vielen, vielen Helfern. Die römischen Funde sind bald im Museum Arenacum Rindern zu sehen – da brauchen die Kinder nur nach nebenan. 1,1 Millionen Euro hat sich die Stadt die Sanierung der Schule kosten lassen, rechnete Spicher unter dem Kopfnicken Rauers.

Nachdem die neuen Räume von den Geistlichen beider Konfessionen eingeweiht waren, ging es endlich nach draußen: Hier steht die schöne "Johanna Sebus mit der Rose" von Bildhauer Ernst Kreetz, die dieser 1950 für eine Duisburger Schule schuf. "Einen exponierteren Platz für sein Werk hätte der 1992 verstorbene Duisburger Künstler sich wohl nicht erträumen können. Räumlich nahe am Grab der Johanna rundet diese Skulptur das ganze Ensemble Pfarrkirche mit Grab, Denkmal in Wardhausen und Grundschule mit Kunstwerk ab", sagte Heimatvereinsvorsitzender Josef Gietemann, der sich ausdrücklich bei der Kreetz-Tochter Felicitas bedankte, die die Skulptur mit den Kindern enthüllte. Mit Hilfe einer Spende der Familie Schneider-Maessen und dem Einsatz von Roland Katzy habe man die Skulptur gewinnen können, so Gietemann.

(RP)
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