Landratswahl im Kreis Kleve Jale Solan „Delilah“ will Landrätin werden

Kreis Kleve ·  Jale Solan tritt als parteilose Kandidatin an. Ihr Thema ist die Abfallverwertung. Unterstützung bekommt sie durch Jürgen Tenter.

Jale Solan, Spitzname „Delilah“, will als parteilose Kandidatin zur Landratswahl antreten.

Jale Solan, Spitzname „Delilah“, will als parteilose Kandidatin zur Landratswahl antreten.

Foto: Markus Balser

Zum Kreis der Kandidaten, die zur Wahl des neuen Landrates antreten, hat sich ein neues Gesicht dazugesellt: Jale Solan. Die 45-Jährige mit türkischen Wurzeln, wohnt zwar in Wesel, hat aber überwiegend im Kreis Kleve beruflich zu tun. Die gelernte Einzelhandelskauffrau hat sich bereits vor Jahren selbstständig gemacht und ein Reinigungsunternehmen gegründet. Ihren Kunden bietet sie auch Haushaltshilfen aller Art an. Nebenbei arbeitet sie zudem in einer Reeser Pizzeria. Viele, die sie kennen, rufen sie einfach nur bei ihrem Spitznamen; „Delilah wählen“, lautet deshalb auch der Slogan auf ihren Wahlplakaten.

Jale Solan ist parteilos. Und hier sieht sie auch ihre Chance: „Ich kenne viele Menschen, die keine Parteien oder deren Kandidaten mehr wählen wollen“, sagt sie. Eigene Unterstützer hat die 45-Jährige ihren Angaben zufolge schon eine ganze Menge. 360 Unterschriften habe sie für ihre Kandidatur bereits gesammelt. Am 5. Oktober entscheidet die Wahlkommission über deren Zulässigkeit. 

Jale Solan hat ein Thema, das ihr besonders am Herzen liegt. Sie will das duale Sammel- und Verwertungssystem der Abfallwirtschaft zu Fall bringen, weil sie es für ungerecht, wirkungslos und unrechtmäßig hält. „Der Bürger zahlt für den grünen Punkt doppelt. Zum einen, weil der Handel die Gebühren dafür an die Käufer weitergibt. Und zum anderen, weil große Teile des Mülls nicht recycelt werden. Auch für die Verbrennungsanlagen muss dann wieder der Bürger bezahlen.“

Wem solche Argumentationsketten bekannt vorkommen, der irrt nicht: Hinter Jale Solan steht Jürgen Tenter. Der „Ökoapostel“ aus Rees trat selbst schon mehrfach vergebens als Bürgermeisterkandidat bei Wahlen in Isselburg wie auch in Rees an. Juristischen Beistand hat sich Jale Solan zudem mit Udo Müller geholt. Der Rechtsanwalt aus Hamminkeln beschäftigt sich schon seit Langem mit dem Thema des „grünen Punktes.“

300 Euro, so haben Jale Solan, Müller und Tenter errechnet, zahlten die Bürger im Kreis Kleve pro Jahr für ein Verwertungssystem, das eigentlich ein großer Schmu sei. Das Geld soll den Bürgern wieder zurückgegeben werden. Das ist das Wahlversprechen Jale Solans. Kreis- und Stadträte, aber auch die Bürgermeister und Landräte sollen dafür in die Pflicht genommen werden. Sie seien unter anderem ihrer Kontrollpflicht nicht nachgekommen und werden so in Regress genommen.

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