Feierstunde 10.000 neue alte Bücher fürs Archiv

Bedburg-Hau-Louisendorf · Das Jakob-Imig-Archiv in Louisendorf ist wieder geöffnet und so groß wie nie zuvor. In den neuen Räumen kommt auch ein großer Teil des Nachlasses von Manfred Reuter unter. Der Heimatforscher Josef Jörissen wurde geehrt.

 Im Vorfeld der Feierstunde zum Um- und Ausbau des Jakob-Imig-Archiv erläuterte Heimatforscher Josef Joerissen Claudia Kauertz vom LVR das Ablagesystem von Jakob Imig.

Im Vorfeld der Feierstunde zum Um- und Ausbau des Jakob-Imig-Archiv erläuterte Heimatforscher Josef Joerissen Claudia Kauertz vom LVR das Ablagesystem von Jakob Imig.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Louisendorfer kommen aus dem Feiern nicht mehr heraus. Erst erhielt das Dorf die Goldmedaille beim Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, nun ist auch der Um- und Ausbau des Jakob-Imig-Archivs abgeschlossen und das Archiv hat eine großherzige Spende erhalten. Die Goldmedaille wurde schon oft bejubelt, ihrer Freude über die Wiedereröffnung des Archivs  verliehen die Louisendorfer nun während einer Feierstunde in der ehemaligen Schule zum Ausdruck.

Bürgermeister Peter Driessen, zahlreiche Gäste aus der Politik, von Vereinen und Archivexpertin Claudia Kauertz vom LVR kamen im Jakob-Imig-Archiv zusammen. Ortsvorsteher Jürgen Graven strahlte übers ganze Gesicht, als er eine kurze Rede über das Archiv hielt. Er erinnerte an das Jahr 2004, als das Archiv des Louisendorfer Landwirts, Heimatforschers, Sprachkenner und Dichter Jakob Imig an die Gemeinde übergeben wurde. Im Laufe der Jahre wurde das Archiv zu klein für all die Bücher und Erinnerungsstücke, die zusammengetragen wurden. „Die Erweiterung des Archivs, die jetzt abgeschlossen ist, ist ein Meilenstein. Louisendorf ist stolz“, sagte Graven.

Archivarin Claudia Kauertz vom LVR erinnerte an die Verdienste Jakob Imigs. Das nach ihm benannte Archiv seine eine „Gedächtniseinrichtung, ein Heimatarchiv im besten Sinne und eine lebendige Sammlung“, so die Expertin. Die stellvertretende Landrätin Hubertina Croonenbroek lobte die Louisendorfer um Ortsvorsteher Jürgen Graven für ihren Einsatz beim Dorfwettbewerb. „Ihr habt gezeigt, was Nachhaltigkeit ist und dass man niemals aufgibt“, sagte sie. Das Archiv böte eine „gute Gelegenheit, Geschichte hautnah zu erleben“. 

Bürgermeister Peter Driessen zog eine Verbindung vom Erhalt der Goldmedaille zum Jakob-Imig-Archiv. „Das hier ist eine Schatztruhe der Pfälzer Mundart. Die Goldmedaille und das Archiv haben Selbstbewusstsein in die Herzen der Louisendorfer getragen“, sagte er.

Nach der Erweiterung ist das Jakob-Imig-Archiv jetzt größer als je zuvor. Das hat vor allem auch mit einer großherzigen Spende zu tun. Ingrid Reuter hat den Nachlass ihres Mannes Manfred dem Jakob-Imig-Archiv überlassen.  „Es handelt sich um eine lebenslange Sammlung von Unterlagen und Büchern. Das ist überwältigend“, sagt Ortsvorsteher Graven. Archivar Johannes Stinner hatte den Nachlass begutachtet und konnte dem Umfang kaum fassen. Alle Bücher aneinandergereiht ergeben eine Länge von 42 Metern. „Nach zwei Monaten ständiger Arbeit sind gerade einmal 1000 Bücher erfasst worden. Insgesamt sprechen wir mindestens über 10.000 Bücher“, sagte Graven. Teile aus dem Nachlass sollen verkauft und der Erlös soll für das Archiv verwendet werden, der Rest kommt in die Sammlung und soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. 

Für sein mehr als drei Jahrzehnte dauerndes Wirken in Louisendorf wurde Josef Jörissen geehrt. Er war lange Zeit Vorsitzender der von ihm gegründeten Vereinsgemeinschaft Louisendorf und hat viele Projekte angeregt. „Wir haben Dir so viel zu verdanken, unter anderem auch, dass wir ununterbrochen am Dorfwettbewerb teilgenommen haben“, sagt Graven. Jörissen hat auch eine Dorfchronik erstellt und ist, so Graven, ein „Förderer von Geschichte, Landschaft, Mundart und des Gemeinwohls der Menschen“. Der Ortsvorsteher abschließend: „Louisendorf ist das Josef-Jörissen-Dorf.“

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