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Kreis Kleve Investor steckt 350 000 Euro in Golfplatz

Kreis Kleve · Die Zukunft des "Schloss Moyland Golfresorts" ist vorerst gerettet. Eine niederländische Investorengruppe hat die Anlage übernommen. Unter dem neuen Namen "Golf International Moyland" soll sich der Platz deutlich stärker öffnen.

 Mehr als ein Jahr wurde das "Schloss Moyland Golfresort" nicht professionell betrieben. Jetzt soll es von einer niederländischen Betreibergesellschaft aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden.

Mehr als ein Jahr wurde das "Schloss Moyland Golfresort" nicht professionell betrieben. Jetzt soll es von einer niederländischen Betreibergesellschaft aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden.

Foto: Gottfried Evers

Wochenlang geisterten Gerüchte durch die Golf-Szene, jetzt ist die Entscheidung gefallen: Eine niederländische Investorengruppe übernimmt das am Boden liegende "Schloss Moyland Golfresort" in Bedburg-Hau, möchte den Betrieb zum 1. Juli wieder aufnehmen. "Wir sind einfache Holländer und wollen eine Anlage für jedermann", sagt Leendert van der Gevel, der neben Eric Lampe der Geschäftsführer der neuen Betreibergesellschaft ist. Sie haben Erfahrung - unterhalten bereits die "Golfbaan Bentwoud" bei Den Haag in den Niederlanden.

Die neue Philosophie: Während der Platz bisher als exklusiv wahrgenommen wurde, soll er sich jetzt deutlich stärker öffnen. Auf der 6-Loch-Anlage kann man weiterhin ohne Übung und Platzreife spielen, auch die Golfakademie bleibt erhalten. Der 18-Loch-Golfplatz soll zukünftig auch für jene geöffnet werden, die keinem Verein angehören und spontan spielen wollen. Das Greenfee soll dabei maximal 55 Euro in der Woche und 65 Euro am Wochenende kosten, verspricht der neue Geschäftsführer. Wohl auch viele Gäste aus den Niederlanden sollen dadurch angelockt werden. Ein neuer Name soll ebenfalls her: "Golf International Moyland", sagt van der Gevel.

Etwa 350 000 Euro möchte man in die Anlage stecken, um sie auf Vordermann zu bringen. Clubhaus, Rezeption und Driving Range werden renoviert. Der Platz, der mehr als ein Jahr nicht professionell betrieben wurde, muss zügig hergerichtet werden. So kommen am 9. April 80 Mitarbeiter der niederländischen Firma Aha Daman, um die Bunker wieder herzurichten. Die Driving Range und die Golfakademie sollen bereits am 15. Mai wieder zur Verfügung stehen.

Falls zunehmend mehr Spieler auf Greenfee-Basis nach Moyland kommen, dürfte es für die 110 verbliebenen Vereins-Mitglieder deutlich enger werden. "Das ist natürlich ein Nachteil für uns", sagt Uwe Heinz, Geschäftsführer des Vereins "Schloss Moyland Golfresort". In erster Linie sei man jetzt aber erleichtert über die guten Nachrichten, dass neue Betreiber gefunden sind. Und die unternehmen in der Öffentlichkeit alles, um sich mit dem Verein gutzustellen. "Insbesondere die bisherigen und auch künftigen neuen Clubmitglieder heißen wir sehr herzlich willkommen", sagt van der Gevel. "Es geht nicht darum, Luftschlösser zu bauen", meint Uwe Heinz. Viel mehr sei jetzt ein Konzept gefragt, das es ermöglicht, die Anlage langfristig rentabel zu betreiben.

Daran war man bisher immer gescheitert. Als der ehemalige niederländische Investor Sander van Gelder einstieg, stand der Platz bereits kurz vor der Insolvenz. Er wollte die Anlage zunächst in einen exklusiven Club umwandeln, sprach am Ende sogar von Gesamt-Investitionen in Höhe von 70 Millionen Euro inklusive Luxus-Appartements. Im August 2013 zog auch er die Reißleine und meldete Insolvenz an.

Die Suche nach einem neuen Betreiber zog sich lange hin. Vor fast genau einem Jahr sah es so aus, als ob eine Investorengruppe um den Gocher Ralf Billion einsteigen würde - doch auch sie machte kurz vor Vertragsunterschrift einen Rückzieher. Dazu kamen immer wieder Rechtsstreitigkeiten mit Anliegern am Golfplatz. Zuletzt war der Bebauungsplan für eine zweite 18-Loch-Golfanlage als fehlerhaft aufgehoben worden. Das könne man jedoch durch einige Änderungen "heilen", wie Bauamtsleiter Dieter Henseler unlängst sagte.

Die Ländereien in Moyland sind von der Familie von Steengracht verpachtet. Auch dort zeigt man sich erleichtert, dass die Hängepartie jetzt vorüber zu sein scheint. "Wir sind sehr zufrieden. Jetzt müssen wir sehen, dass alles wie versprochen umgesetzt wird", sagt Nicolas von Steengracht.

(lukra)
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