Kalkar Investition: 600 000 Euro fürs Klärwerk

Kalkar · Die Abwasserwerke brauchen 1,2 Millionen Euro, um vier Millionen Liter Faulschlamm in Energie umzuwandeln.

Es war eine stolze Summe, die die Abwasserwerke im Jahr 2012 investiert haben. 600 000 Euro kostete die Sanierung eines Faulbehälters am Klärwerk in Hönnepel. Und für 2013 steht noch einmal die gleiche Investitionssumme an. Denn dann soll auch der zweite Teil der Anlage überarbeitet werden. "Die Sanierung war jetzt einfach überfällig. Der Behälter war schon längst nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik", erläutert Betriebsleiter Heinz Arntz.

Seit 1990 sind die beiden Behälter in Betrieb, erst bei der Leerung habe man die genauen Schäden gesehen. Die Kapazität reicht, dass die eine Anlage saniert werden konnte, während die andere weiter in Betrieb war. Im nächsten Jahr wird es dann genau anders herum sein.

Der Schlamm wird nach neuer Technik nicht mehr für die Umwälzung über Pumpen angesaugt und wieder in die Behälter gegeben. "Effektiver ist ein Mischer, der den Schlamm über eine Rohrleitung in Faulschlammbehältern umwälzt und eine ideale Vermischung und gleichmäßige Durchwärmung des Faulschlamms garantiert", so Heinz Arntz.

Jeder Behälter fasst die enorme Menge von zwei Millionen Litern. Die Schlämme werden bei 36 Grad von Bakterien zu Kohlendioxid- und Methangas. Das kann dann wieder genutzt werden. Im Blockheizkraftwerk wird daraus Wärme zum Heizen oder elektrischer Strom. Dass das Klärwerk auf energiesparende Technik setze, werde auch per Zertifikat bestätigt. Die Anlage ist nach Umwelt- und Qualitätsmanagement zertifiziert.

Für die Sanierung hat der Abwasserbehandlungsverband Fachfirmen beauftragt. Die Maschinen lieferte eine Firma aus Wilnsdorf, die Sanierungsarbeiten führte eine Spezialfirma aus Rellingen durch.

Arntz weist darauf hin, dass die Erhöhung der Abwassergebühren nichts mit der Investition zu tun hätten. Der wesentliche Anteil der Gebührenerhöhung beim Schmutzwasser beruht auf der von der Gemeindeprüfungsanstalt nach geltender Rechtsprechung geforderten Einbeziehung der erweiterten Eigenkapitalverzinsung.

Abgerissen ist das Klärwerk in Haffen. Wie berichtet, sind inzwischen auch Haffen und Mehr an das Klärwerk auf der anderen Rheinseite angeschlossen. Das Abwasser wird über viele Kilometer nach Rees und dort unter dem Rhein durch nach Hönnepel gepumpt. Dazu gibt es in Haffen weiterhin eine Pumpstation.

Kapazitäten für mehr Abwasser hat die Anlage noch. Denn nach dem Schließen der Molkerei Friesland ihren Betrieb ein, die ein "Großlieferant" der Kläranlage war, ist ein Hauptkunde nicht mehr da. Durch das Schließen der Molkerei fallen rund 25 Prozent der Einwohnergleichwerte für Kalkar weg.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort