Kleve Benelux-Städte rücken enger zusammen

Kleve · Die Partnergemeinden Kleve, Ameland und Ronse haben mit Landesmitteln ein Internetportal geschaffen. Mehr Information übereinander soll zu mehr Kontakt miteinander führen. Das Projekt stand im NRW-Koalitionsvertrag.

 Diese Personen sind die Protagonisten der Benelux-Städtepartnerschaft: Manfred van Halteren, Josef Gietemann, Günther Bergmann, Kurt Kreiten, Frank Wöbbeking, Theo Faber, Ignace Michaux, Iwan Valk und Ellen Bruins Slot (v.l.n.r).

Diese Personen sind die Protagonisten der Benelux-Städtepartnerschaft: Manfred van Halteren, Josef Gietemann, Günther Bergmann, Kurt Kreiten, Frank Wöbbeking, Theo Faber, Ignace Michaux, Iwan Valk und Ellen Bruins Slot (v.l.n.r).

Foto: Markus van Offern (mvo)

Geht es um ein grenzenloses Europa, holt Günther Bergmann zu einem bemerkenswerten Appell aus. Der CDU-Landtagsabgeordnete sagt: „Während vielerorts die Denke wieder zurück zum Nationalstaat geht, muss es unsere Aufgabe als Politik sein, jeden einzelnen Tag den europäischen Gedanken zu leben.“ Dieser Leidenschaft für ein grenzenloses Miteinander habe er, so erklärt er im Pressegespräch, vor zwei Jahren im Zuge der Verhandlungen um den Koalitionsvertrag in Düsseldorf Ausdruck verliehen. Das Ergebnis: 20.000 Euro stellt das Land im „Beneluxjahr.NRW 2019“ für ein Internetportal zur Verfügung, das die Partnerstädte Kleve, Ronse in Belgien und die niederländische Gemeinde Ameland näher zusammenrücken soll. Diese Plattform wurde jüngst hochgeladen, die Vertreter der Verwaltungen kamen nun auf der Wasserburg Rindern zusammen.

Auf der Internetseite stellen sich die drei Gemeinden vor: mit Porträts der Orte, Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten, Hinweise auf Veranstaltungen und einer Menge Fotos. Die Texte stehen auf Deutsch und Niederländisch zur Verfügung. Für die Realisierung des Projekts zeichnet die Gesellschaft für internationale Beziehungen (GIB) verantwortlich, der technischen Umsetzung hat sich die Agentur „mediamixx“ angenommen. „Diese Plattform ist eine besondere Innovation. Da wir uns im nordrhein-westfälischen Benelux-Jahr befinden, lag es nahe, dass wir uns zunächst auf unsere Partner in Belgien und den Niederlanden fokussieren“, sagt Kurt Kreiten, Vorsitzender der GIB und Direktor der Wasserburg in Rindern. Dazu kommt: Das neue Angebot entsteht rechtzeitig zu zwei bevorstehenden Jubiläen. Immerhin wird die Städtepartnerschaft mit der 26.000-Seelen-Gemeinde Ronse im Jahr 2021 dreißig, die mit dem Inselort Ameland hundert Jahre alt. Zwar sei, so Kreiten, die offizielle Partnerschaft mit Ameland erst 2014 offiziell unterschrieben worden, die ersten Jugendgruppen aber reisten bereits 1921 in die Niederlande. „Ganze Generationen sind mit den Jugendreisen nach Ameland aufgewachsen“, sagt Kreiten. Dies sei auch der Grund, weshalb die Verbindung nach Ameland so nachhaltig sei. Josef Gietemann, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Kleve, sagt dazu: „Weil junge Menschen so viel Zeit in Ameland verbringen, entstehen lebenslange Freundschaften über die Grenze hinweg.“ Dieser Einschätzung schließt sich auch Iwan Valk an. Der Beigeordnete der Gemeinde Ameland erklärt: „Ich habe schon als kleines Kind bei uns immer die Kennzeichen KLE gesehen. Mit Gästen aus Kleve bin ich aufgewachsen. Auch mit Hilfe der Plattform wollen wir erreichen, dass künftig mehr Ameländer Kleve besuchen.“

In den Räumen des katholischen Bildungszentrums fand nun ein Workshop der Gemeinde-Vertreter statt. „Wir haben die Zeit genutzt, einander noch besser kennenzulernen und die Internetseite weiterzuentwickeln“, sagt Kreiten weiter. Landespolitiker Günther Bergmann zu Folge könne die Online-Plattform eine Blaupause für viele andere Städtepartnerschaften im Land werden. Ausdrücklich sei das Projekt so angelegt, dass es in den kommenden Jahren erweitert werden könne – etwa um die Partnerstädte Fitchburg in den Vereinigten Staaten oder Worcester in Großbritannien. Auch eine englische Version sei denkbar. Die Agentur mediamixx um Frank Wöbbeking hat für den technischen Rahmen und die ersten Inhalte der Seite gesorgt. Die künftige Aktualisierung dieser aber liegt in Händen der Partnerstädte. So habe Wöbbeking für ein möglichst einfaches Layout gesorgt, die Funktionalität müsse im Vordergrund stehen. „Das Portal lebt nun vom Engagement der Partner“, sagt Kreiten.

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