Kalkar Innere Medizin verlässt Kalkar

Kalkar · Die Spezialisierung des Klinikverbunds schreitet voran: Das St.-Nikolaus-Hospital bekommt eine psychiatrische Tagesklinik. Die Innere Medizin gibt es künftig aber nur noch in Kleve, Goch und Kevelaer.

 Das Krankenhaus in Kalkar bekommt künftig eine psychiatrische Tagesklinik.

Das Krankenhaus in Kalkar bekommt künftig eine psychiatrische Tagesklinik.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Am Standort Kalkar im Karl-Leisner-Klinikverbund ändert sich einiges: Das Nikolaus-Hospital baut seine Psychiatrie aus und richtet eine Tagesklinik ein, dafür wird aber die internistische Abteilung geschlossen. Damit geht der Klinikverbund weiter den Weg der Spezialisierung. Patienten, die eine Fachabteilung für Innere Medizin benötigen, werden künftig in Kleve, Goch oder Kevelaer behandelt.

"Mit dem Ausbau des psychiatrischen Versorgungsangebotes und der geplanten Etablierung einer psychiatrischen Tagesklinik schärft das Katholische Karl-Leisner-Klinikum das Profil des St.-Nikolaus-Hospitals", sagt Klinik-Sprecher Christian Weßels. "Als psychiatrisches Zentrum des Klinikums soll das Haus die stationäre, teilstationäre und ambulante Versorgung der Menschen im Kreis Kleve weiter verbessern."

Man sehe in der Region einen steigenden Versorgungsbedarf in der Psychiatrie und in der Psychotherapie, sagt Bernd Ebbers, Geschäftsführer des Klinikums. "Diese Leistungen werden wir im St.-Nikolaus-Hospital weiter konzentrieren." So soll die aktuell 70 Betten zählende Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik noch 2017 um acht Betten aufgestockt werden. Eine psychiatrische Tagesklinik mit bis zu zehn Plätzen soll darüber hinaus die teilstationäre psychiatrische Versorgung erweitern, der Start der Tagesklinik ist für 2018 geplant. "Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik genießt einen ausgezeichneten Ruf und ist voll ausgelastet", sagt Alexander Noack, Regionaldirektor des St.-Nikolaus-Hospitals. "Das ist das Ergebnis konstant guter Arbeit." So versorgt die Klinik Patienten mit Depressionserkrankungen, Lebenskrisen, Borderline-Erkrankungen, Angst, Sucht- und Zwangserkrankungen sowie Psychosen. Die Interdisziplinäre Demenzstation - ein Alleinstellungsmerkmal des St.-Nikolaus-Hospitals - bietet demenziell erkrankten Patienten eine ärztliche und pflegerische Spezialbehandlung.

Dieses Leistungsangebot wird mit der Erweiterung der Klinik und der Ergänzung einer Tagesklinik künftig deutlich ausgebaut: So sollen die Psychosomatik und die Psychotraumatologie (Erforschung und Behandlung der Auswirkungen von traumatischen Ereignissen) weiter ausgebaut werden. Auch die Angebote in der Gerontopsychiatrie und Suchtversorgung sowie in der Psychiatrischen Institutsambulanz werden weiter wachsen. Dabei ist die Erweiterung des Leistungsangebotes in den bestehenden Räumlichkeiten möglich.

Mit dem Ausbau des psychiatrischen Zentrums im St.-Nikolaus-Hospital fördert das Katholische Karl-Leisner-Klinikum auch die fachspezifische Konzentration der Versorgung in der Inneren Medizin: So sind die Kliniken für Innere Medizin künftig im St.-Antonius-Hospital Kleve, im Wilhelm-Anton-Hospital Goch und im Marienhospital Kevelaer konzentriert. Die bettenführende Klinik für Innere Medizin im St.-Nikolaus-Hospital wird zum 1. August 2017 geschlossen. Die internistische Betreuung der Klinik für Psychiatrie wird durch erfahrene Internisten vor Ort sichergestellt.

"Mit der Konzentration von Leistungen und mit der Schwerpunktbildung in einzelnen Häusern haben wir bereits vor Jahren begonnen", so Bernd Ebbers. "Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen."

(RP)
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