Initiative der Bewegung „Fridays for Future“ Kleve will den Klimanotstand ausrufen

Kleve · Als eine der ersten Städte bundesweit will Kleve im Juni den Klimanotstand ausrufen. Der Umweltausschuss sprach sich für einen Antrag aus, der von der Schülerbewegung „Fridays for Future“ initiiert worden war. In Tönisvorst ist man bereits einen Schritt weiter: Dort hat der Rat bereits seine Unterstützung signalisiert.

 Die Innenstadt von Kleve (Archivbild).

Die Innenstadt von Kleve (Archivbild).

Foto: dpa/Maja Hitij

Nach Angaben der Stadt von Freitag sprach sich der Umweltausschuss mit großer Mehrheit für die Ausrufung des Klimanotstands aus. Mit Verabschiedung der Resolution erkennt eine Kommune den Klimawandel als akute Bedrohung an und berücksichtigt bei politischen Entscheidungen die Auswirkungen auf das Klima. Die Politiker folgten damit am Donnerstag einem Antrag, der von der Schülerdemonstration Fridays für Future initiiert war. Die endgültige Entscheidung liegt beim Stadtrat, der das Thema am 26. Juni auf der Tagesordnung hat.

Weltweit sind bereits zahlreiche Städte dem Aufruf von Natur- und Klimaschützern gefolgt: So haben etwa Los Angeles in den USA, Vancouver in Kanada, London und das schweizerische Basel ähnliche Resolutionen verabschiedet. Als erste Landeshauptstadt in Deutschland hatte Kiel am Donnerstag den sogenannten Klimanotstand ausgerufen. Konstanz in Baden-Württemberg war die erste Stadt in der Bundesrepublik. Auch Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern hatte die Resolution verabschiedet.

Kleve hatte nach eigenen Angaben im April seinen Klimaschutzfahrplan mit neuen Maßnahmen forciert. Ausgehend vom Jahr 2010 will die Stadt bis zum Jahr 2030 die Kohlendioxid-Emissionen im Stadtgebiet um 30 Prozent senken. Bis dahin soll die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen.

In Tönisvorst im Kreis Viersen hat der Rat bereits seine Unterstützung für die Ausrufungs des Klimanotstandes signalisiert. Ein entsprechender Bürgerantrag wurde am Donnerstag einstimmig angenommen. Die einhellige Zustimmung versteht man als Grundsatzbeschluss, eine vertiefte Diskussion soll Anfang September im örtlichen Umweltausschuss geführt werden.

Die 30.000-Einwohner-Stadt sieht sich aber schon jetzt gut vorbereitet. Schon 2012/2013 wurde in Tönisvorst mit dem Kreis Viersen ein Klimaschutzkonzept erarbeitet. Für September will die Verwaltung ein umfangreiches Papier vorbereiten, in dem aufgelistet wird, was bereits unternommen wurde und was noch mehr getan werden könnte.

(hbr/kess/dpa)
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