Bedburg-Hau Initiative für Feuerwehr in Bedburg-Hau

Bedburg-Hau · Finanzmittel für Mitgliederwerbung, Anerkennungsprämie für langjährige Brandbekämpfer und kostenlose Mitgliedschaft bei Sportvereinen oder in Fitness-Studios - das fordern SPD und FDP in gemeinsamem Antrag.

 Nicht nur in "Ernstfällen" werden Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr gefordert. Auch bei Übungen müssen sie immer wieder unter Beweis stellen, dass sie Lösch- und Rettungstechniken beherrschen.

Nicht nur in "Ernstfällen" werden Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr gefordert. Auch bei Übungen müssen sie immer wieder unter Beweis stellen, dass sie Lösch- und Rettungstechniken beherrschen.

Foto: Klaus Dieter Stade

Die Fraktionen von SPD und FDP im Rat der Gemeinde Bedburg-Hau wollen nun in einer gemeinsamen Initiative die Freiwillige Feuerwehr der Kommune stärken. Die Anerkennung für deren Einsatz sowie Leistungen soll gesteigert werden. Letztendlich ist es auch das Ziel der Initiative von Liberalen und Sozialdemokraten, damit neue Einsatzkräfte für die Brandbekämpfer in der Gemeinde zu gewinnen.

Der nun vorgestellte Brandschutzbedarfsplan für Bedburg-Hau stellt zwar einerseits fest: Die Freiwillige Feuerwehr Bedburg-Hau ist gut aufgestellt und ausgerüstet. Sie erreicht schnell jeden Punkt der Gemeinde und leistet effektive Hilfe in den unterschiedlichsten Notlagen. Im kommunalen Vergleich liegen die Wehren in Bedburg-Hau sogar weit vorne. Knapp 100 Mal rücken die ehrenamtlichen Kräfte jedes Jahr zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten aus. Die Ehrenamtler verlassen dabei zum Teil ihre Arbeitsplätze, ihre Familien oder auch mal die eigene Geburtsfeier. Denn im Einsatz zählt jede Minute. Sie arbeiten freiwillig aus Überzeugung und fragen nicht nach Geld.

Es gibt die Kehrseite der Medaille, wie die beiden Fraktionen nun in ihrem Antrag betonen: Auch in Bedburg-Hau fehlen bei der Freiwilligen Feuerwehr Einsatzkräfte. Der demografische Wandel gehe auch an der Feuerwehr nicht spurlos vorbei. Gesellschaftlich mangele es zudem immer häufiger am Willen sich ehrenamtlich zu engagieren, um zu jeder Tages- oder Nachtzeit bereitzustehen. Weniger freiwillige Brandbekämpfer als früher arbeiten direkt in der Gemeinde Bedburg-Hau, so dass es tagsüber während ihrer Arbeitszeiten auch mal zeitlich eng werden kann, sie erst "spät" zum Einsatz bereit sein können.

Um an diesen "Schwachpunkten" anzusetzen, möchten FDP und SPD im Gemeinderat von Bedburg-Hau ein Maßnahmenpaket für die etwa 150 Einsatzkräfte der dortigen Feuerwehr schnüren. Klares Ziel der beiden Fraktionen ist es, die hohe Qualität der Notfallvorsorge und des Personalstandes in Bedburg-Hau langfristig und nachhaltig zu stärken und zu erhalten.

Willi van Beek, SPD-Fraktionsvorsitzender, schlägt deshalb vor: "Die Einführung eines Budgets zur Mitgliederwerbung und Öffentlichkeitsarbeit, damit die Feuerwehr sich zukünftig besser um die notwendige Personalgewinnung kümmern kann. Bislang finanzieren die Feuerwehrleute dies meist aus eigener Tasche." Zur Erhaltung der Motivation und des Personalstandes regt der Sozialdemokrat eine Anerkennungsprämie für langjährige Feuerwehrkräfte an.

Jörg Pilkahn und Marcel Erps von der FDP-Fraktion wissen um die körperlichen Belastungen bei der Feuerwehr. Für die freiwilligen Retter gelten die gleichen Gesundheits- und Fitnessanforderungen wie an Profis einer Berufsfeuerwehr. Um die Einsatzkraft der Ehrenamtlichen zu erhalten und auszubauen, regen sie an: "Die Ermöglichung der Erlangung eines Sportabzeichens von Mitgliedern der Feuerwehr durch kostenlose Kooperationen mit Sportvereinen oder die Beteiligung an den Eintrittskosten eines Fitnessstudios."

Der Maßnahmenkatalog der Liberalen und der Sozialdemokraten soll nach der Sommerpause im Rat der Gemeinde in Abstimmung mit der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr beraten und letztlich entschieden werden.

(RP)
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