Kleve Info-Flut in der Nacht der Ausbildung

Kleve · Zahlreiche junge Klever nutzten die Chance, sich direkt bei einem der teilnehmenden Betriebe über Inhalte der dort angebotenen Berufe zu informieren. Vielerorts durften die Jugendlichen auch mal selbst Hand anlegen.

 Einmal selber mit der Spritzpistole lackieren - das war in der nacht der Ausbildung möglich.

Einmal selber mit der Spritzpistole lackieren - das war in der nacht der Ausbildung möglich.

Foto: Gottfried Evers

In leuchtendem Rot soll das Fahrzeug erstrahlen. Doch es zu lackieren, ist nicht so einfach. Das merkten die Schwestern Alicia und Alina Ruppin sowie ihre Freundinnen Irina Willimzig und Marlou van Haaren am eigenen Leib. Sie nutzten die siebte Klever Nacht der Ausbildung, in der Betriebe ihre Türen für derzeitige oder angehende Ausbildungssuchende öffneten, um im Lackier- und Servicecenter Kleve die Berufe des KFZ-Mechanikers mit Schwerpunkt Karosserie und des Fahrzeug-Lackierers kennenzulernen. Dabei durften sie selbst die Lackierpistole in die Hand nehmen.

"So lernt man das am besten kennen", begründete Matthias Senger, KFZ-Techniker und Betriebsleiter im Lackier- und Servicecenter Kleve, die Entscheidung, dass Besucher selbst das Lackieren probieren durften. Die vier Mädchen freuten sich über die nicht alltägliche Erfahrung. Die derzeitigen Auszubildenden des Betriebes führten sie durch die Räumlichkeiten an der Siemensstraße, erklärten ihre Arbeit und beantworteten Fragen zur Ausbildung.

Tim Bongertmann interessierte sich bei Senger und seinem Team für die Ausbildung des KFZ-Mechanikers. "Ich wollte die Nacht der Ausbildung dazu nutzen mich im Betrieb noch weitergehend über die Ausbildung und den Beruf zu informieren", berichtete er.

Für die Klever Firmen tel-inform customer services und Spectro Analytical Instruments war die Nacht der Ausbildung noch aus einem anderen Grund attraktiv. Die von ihnen angebotenen Lehrberufe wie die des Kaufmanns/Kauffrau für Dialogmarketing (tel-inform) und des Physiklaboranten (Spectro) sind (noch) nicht so geläufig. "Viele kennen diese Berufe nicht und fragen erst mal, was man darin macht", verriet Merve Heynen, die bei der Firma Spectro für die Gesamtausbildung verantwortlich ist. Auch Brigitte Schweizer, Personalleiterin bei tel-inform, berichtete dies. "Wir sind kein klassisches Callcenter", so Schweizer. Stattdessen biete tel-inform auch innovative Kundenservicelösungen für Unternehmen an. Dieses Tätigkeitsfeld liege weit weg von dem des klassischen Callcenters. Über ihre Aufgabenbereiche konnten beide Unternehmen auch bei der Klever Nacht der Ausbildung aufklären.

Am meisten schätzten die Besucher allerdings, dass sie die Informationen direkt in den Betrieben erhielten und sie sich so ein genaueres Bild machen konnten als an anderen Standorten. "Für uns ist das ein Vorteil. Wenn wir an einen Messestandort fahren, fragen wir uns immer, was wir alles mitnehmen sollen. Im Betrieb haben wir dagegen alle Möglichkeiten. Das ist besonders bei den technischen Berufen schön, die nicht selbsterklärend sind", sagte Heynen von Spectro.

Viele Ausbildungssuchende schauten in mehreren Betrieben vorbei. Manche trafen bereits eine vorläufige Entscheidung, welche Ausbildung sie absolvieren möchten. Irina Willimzig' Entschluss sah dagegen nach dem Besuch des Lackier- und Servicecenter Kleve anders aus: "Ich möchte diesen Beruf nicht ergreifen, da ich doch lieber etwas im Büro machen möchte", sagte sie. Auch solche Erkenntnisse gehörten eben dazu.

(RP)
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