Live-Musik Storchendorf Zyfflich wieder im Festivalfieber

Kranenburg-Zyfflich · Nach zweijähriger Corona-Pause pilgerten hunderte begeisterte Musikfans zum Woodstock- und zum Blues-Festival. Einige zelteten sogar auf dem Gelände.

 „Woodstock und Blues in Zyfflich“ fand nach zwei Jahren Pause wieder großen Zuspruch, die „Giles Robson Band“ kam sogar aus England.

„Woodstock und Blues in Zyfflich“ fand nach zwei Jahren Pause wieder großen Zuspruch, die „Giles Robson Band“ kam sogar aus England.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Endlich wieder Ausnahmezustand im Storchendorf, endlich wieder Festivalstimmung in der kleinen, beschaulichen Ortschaft hart an der deutsch-niederländischen Grenze nahe Kranenburg. Wie sehr solche Festivals vermisst wurden, zeigt die Tatsache, dass die Veranstaltungen jeweils von hunderten Zuschauern und Zuhörern besucht wurden. Und sie bekamen an beiden Tagen für ihr Eintrittsgeld erstklassige Musik geboten. Die Organisatoren waren früh optimistisch, erneut das wohl gemütlichste Festival in der Euregio ausrichten zu können. „Fast alle Bands, die wir coronabedingt in den letzten zwei Jahren vertröstet haben, sind in diesem Jahr gekommen“, sagt Jeannette van Olst, Vorsitzende des Bluesvereins.

Nun gaben bekannte Bands wie „Tribute to the Doors“, „The Beatles Sessions“, „Delicious Surprise“, „Mooon“ und „Treptow“ bei der 17. Auflage des Woodstock-Festivals am Freitagabend auf vier Bühnen auf dem Dorfplatz in Zyfflich Kostproben ihres musikalischen Könnens. Die Zuhörer waren begeistert, größtenteils waren sie von jenseits und diesseits des deutsch-niederländischen Schlagbaums zum Musikevent gepilgert. Viele kamen auch per Drahtesel zum Festivalgelände, das sich nur zehn Minuten von Nijmegen entfernt befindet. Camping auf etlichen Stellplätzen war auch möglich. 

„Der Freitagabend war super chaotisch, da sich nach der zweijährigen Pause erstmal alles wieder einpendeln musste. Trotzdem war es ein geiler Abend“, sagt van Olst über den gelungenen Neustart. „Wir haben am 1. März den Beschluss gefasst, in diesem Jahr aufgrund der Lockerungen der Corona-Auflagen wieder loszulegen“, erklärt sie weiter. 60 freiwillige Helfer standen für die Belange der Gäste jederzeit parat, für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt. Die Vorsitzende ist froh über das große Intresse der Künstler: „Die Zukunft ist gesichert, das erste Juni-Wochenende bleibt der Termin für unser Musikevent. Die Einnahmen werden teilweise in die Dorfscheune investiert“, erklärt van Olst. Eigentümerin der Scheune ist die Gemeinde Kranenburg.

Der Samstagabend stand ganz im Zeichen des großen internationalen Blues-Festivals. Namhafte Bands standen auf den Podien und heizten den Musikfans bis weit nach Mitternacht mächtig ein. Aus den Niederlanden angereist waren „12 Bar Blues Band“, „Blind B & the Visionairs“, „Rob Orlemans & the Half Past Midnight“ sowie Robbert Duijf. „Black Cat Biscuit“ kam aus Belgien nach Zyfflich, und über den Ärmelkanal erschienen die „Giles Robson Band“ und „Bex Marshall & Band“.

Draußen auf dem Festivalgelände sorgte der niederländische DJ Johnny Blue für Unterhaltung in den Pausen. „Wir haben Gäste aus Belgien, die uns schon seit Jahren treu sind, aus dem Ruhrpott sowie aus Amsterdam. Sie lieben die wohnzimmerähnliche Atmosphäre auf dem stimmungsvollen Gelände“, sagt van Olst, die ebenfalls betont, dass die Kombination aus Deutschen und Niederländern in dem 500-Seelendorf Zyfflich passt. 

Am Sonntag und Montag fand im Anschluss an die Festivals die Zyfflicher Kirmes mit Schützenfest statt und rundete damit das interessante Wochenende ab. Ab Dienstag übernehmen wieder die Störche in dem verträumten Dorf das Kommando.

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